Schwung für die Karriere in der Wissenschaft – heute Sarah Starosta, Hirnforscherin

Jung und erfolgreich in der Forschung tätig zu sein, ist nicht immer leicht.  Die hoch motivierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen möglichst viel publizieren, ein eigenes Profil entwickeln und Projektmittel einwerben. Und das bei oft unsicheren Perspektiven, mitten in einer Phase, in der eventuell auch die Gründung einer Familie ansteht und sich viele fragen, wo sie sich eigentlich die Führungsfähigkeiten aneignen sollen, die künftig von ihnen verlangt werden.

Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in dieser Phase zu unterstützen und ihrer Karriere Schwung zu verleihen, ist Ziel des Klaus Tschira Boost Funds und der Leadership Academy. Das gelingt über Weiterbildung und Austausch in der Leadership Academy, aber auch über Fördergelder für eigene Projekte beim Klaus Tschira Boost Fund.

Bei beiden Initiativen kooperiert die Klaus Tschira Stiftung (KTS) mit der gemeinnützigen German Scholars Organization (GSO; mehr unter https://gsonet.org). Absolventinnen und Absolventen werden in die Alumniplattform „Alumnode“ aufgenommen (https://alumnode.org). Gemeinsam ist allen Geförderten, dass es sich um ganz besondere junge Menschen handelt, von denen wir sieben an der Zahl in der Reihe „Sechs Fragen an…“ vorstellen möchten.

Sarah Starosta: die Hirnforscherin

Sarah Starosta kommt aus Dortmund, also mitten aus dem Ruhrpott. Sie studierte an der Ruhr-Universität Bochum Psychologie und wollte ursprünglich Therapeutin werden. Während des Studiums hat sie aber die Grundlagenforschung über Funktionen des Gehirns mehr und mehr fasziniert, sodass sie den akademischen Karriereweg einschlug und, ebenfalls in Bochum, in den Neurowissenschaften promovierte. Momentan ist sie Postdoc an der Washington University School of Medicine in St. Louis in den USA. Dort, im Mittleren Westen, erforscht sie Veränderungen von Gehirnfunktionen bei Krebserkrankungen. Sie ist Teilnehmerin der 4. Leadership Academy der GSO (2020-2021), die von der Klaus Tschira Stiftung gefördert wird.

1.)    Beschreiben Sie in maximal fünf Sätzen, wer Sie sind und was Sie antreibt.

Auch wenn es für eine Wissenschaftlerin etwas abgedroschen klingen mag: Ich bin getrieben davon zu verstehen, warum Sachen so sind, wie sie sind, beziehungsweise davon, wie sie funktionieren. Dabei habe ich mir ein sehr spezielles Forschungsobjekt ausgesucht, das Gehirn. Außerdem treibt mich an, die Art und Weise, Fragen zu stellen und sie wissenschaftlich zu beantworten, an junge Menschen weiterzugeben. Ob bei der Arbeit oder privat, sind mir das Zusammenkommen und der Austausch mit Menschen sehr wichtig. Daher finde ich Forschung auch so toll, weil sie auf Austausch basiert.

2.)    Wie könnte man einem Kind Ihr wichtigstes Forschungsergebnis beschreiben?

Leider ist es so, dass bei einer Krebserkrankung nicht nur die Körperbereiche betroffen sind, in denen Krebszellen wachsen. Der Körper versucht, den Krebs zu bekämpfen. Dabei setzt er Stoffe ein, die sich nicht allein auf die Krebszellen, sondern auf alle Bereiche des Körpers auswirken. Ich erforsche, wie diese Stoffe sich auf unser Gehirn auswirken, wenn wir krank oder gesund sind, und wie sie damit verändern, wie wir denken, fühlen und handeln.

3.)    Was haben Sie während der Corona-Pandemie über sich gelernt?

Dass ich Camping mag!

4.)    Was haben Sie sich von der Teilnahme an der Leadership Academy versprochen? Und was ist eingetreten?

Ich wollte interdisziplinären Austausch, ein größeres Netzwerk von Leuten in einer ähnlichen Situation – im Ausland und noch recht neu in der akademischen Karriere – sowie Einsichten zu Führung im akademischen Kontext gewinnen. Alle drei Dinge habe ich bekommen.

5.)    Sie haben drei Wünsche frei an die Fee für Forschungsförderung. Wie lauten die?

Erstens Anpassung der Regeln für Juniorgruppen in Bezug auf die Zeit nach dem Doktortitel, in der man berechtigt ist, sich zu bewerben. Das heißt: Anpassung in Abhängigkeit vom Forschungsfeld. Ein festgesetzter Zeitraum ist meiner Meinung nach wenig sinnvoll, da Projekte in unterschiedlichen Feldern unterschiedlich lange brauchen.

Zweitens gefällt mir die Idee der Zufallszuteilung von Fördergeldern nach einem ersten Qualitäts-Check. Bei mittelguten Projekten ist es oft die Reputation des Wissenschaftlers oder der Wissenschaftlerin, die ausschlaggebend für die Förderung ist. Der Zufall kann da für mehr Gerechtigkeit sorgen und eine Chance für weniger etablierte Forschende bringen.

Und drittens Anerkennung von Personen mit nicht-akademischem Elternhaus als Minderheit im akademischen Kontext.

6.)    Was erfüllt Ihr Herz jenseits der Arbeit?

Meine Hündin Kamala, die wir kurz nach den Präsidentschaftswahlen in den USA adoptiert haben. Ich kann Stunden damit verbringen, sie zu beobachten oder ihr neue Tricks beizubringen. Außerdem koche und backe ich unglaublich gerne und genieße die Natur beim Wandern in den amerikanischen Nationalparks.

Die German Scholars Organization e.V. (GSO) ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verein, der 2003 gegründet wurde. Zentrales Anliegen der GSO ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich für eine akademische oder auch außerakademische Karriere in Deutschland interessieren, durch individuelle Karriereberatung, Vernetzungsangebote und innovative Förderprogramme zu unterstützen. Neben dem Klaus Tschira Boost Fund bietet die GSO mit der Klaus Tschira Stiftung gGmbH und weiteren Partnern auch eine Leadership Academy für Postdocs im Ausland an. Weitere Informationen unter www.gsonet.org

Über Klaus Tschira Stiftung gGmbH

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

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