Wieder mehr Puste für die Windkraft in Bayern!

Gemäß der Strategie der Bayerischen Staatsregierung zum „Klimaneutralen Bayern 2040“ soll die Photovoltaik zukünftig die Hauptsäule der Energiegewinnung in Bayern bilden. Um die Windkraft macht die Staatsregierung aus Angst vor Bürgerprotesten hingegen einen großen Bogen. Die Photovoltaik (PV) liefert im Winter aber sechsmal weniger Energie als im Sommer, der Wind bläst in den dunklen Monaten hingegen häufiger als in der warmen Jahreszeit. „Wenn die Staatsregierung an Ihrem Ziel festhält, die Energiewende im Maximalkonsens mit jeder gesellschaftlichen Gruppe umzusetzen, wählt sie die teuerste Variante und wird im schlimmsten Fall scheitern“, sagte Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW.

Der Windkraftausbau in Bayern hatte in den Jahren 2010 – 2014 deutlich an Fahrt aufgenommen. 2014 markiert das Rekordhoch von 244 neu genehmigten Anlagen. Dann folgte jedoch ein deutlicher Einbruch bei den Baugenehmigungen auf gerade einmal vier Anlagen im Jahr 2020. „So darf es nicht weitergehen. Lange Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie viele Klagen behindern die Energiewende und die Umsetzung der bayerischen Klimaschutzziele. Die Staatsregierung muss der Bevölkerung klar machen, was die Notwendigkeiten sind“, mahnt Detlef Fischer im Hinblick auf die verfügte Klimaneutralität bereits im Jahr 2040. Der VBEW wird dazu in Kürze eine Studie vorlegen.

„Mit der 10 H-Abstandsregelung zur Wohnbebauung liegt in Bayern eine Sondersituation vor, die den Windkraftausbau nochmals deutlich erschwert. Wer die Klimaziele ernst meint, muss die 10 H-Regelung abschaffen, auch wenn diese nicht der einzige Grund für den schleppenden Windkraftausbau ist. Ebenso wichtig ist es, die Genehmigungsverfahren umfassend zu entschlacken und zu beschleunigen. Wir brauchen hier ein Gesamtkonzept für den zügigen Windkraftausbau“, so der VBEW-Geschäftsführer weiter.

Mit der von der Staatsregierung geförderten Wasserstoffwirtschaft steht eine Technologie zur Verfügung, den volatil anfallenden Wind- und Sonnenstrom zu speichern und später einer bedarfsgerechten Verwendung zuzuführen. Auch der VBEW sieht im Wasserstoff einen wichtigen Energieträger für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit in der Energiewende, der mit fortschreitendem Windkraft- und PV-Ausbau an Bedeutung gewinnen muss. Darüber hinaus ist weiter der Ausbau der Stromnetze erforderlich. Zum einen, um die neuen bayerischen Energiegewinnungsanlagen auch ans Netz anschließen zu können, zum anderen, um vorhandenen Windstrom aus dem Norden zu nutzen. „Wie bei der Windkraft müssen auch beim Netzausbau die bürokratischen Hürden dringend abgebaut werden. Heimische Photovoltaik allein ist angesichts der ehrgeizigen Ziele der Staatsregierung keine ausreichende Antwort“, fasst Detlef Fischer zusammen.

Über Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW

Der VBEW repräsentiert mit seinen rund 400 Mitgliedsunternehmen die bayerische Strom-, Gas-, Fernwärme-, Wasser- und Abwasserwirtschaft. Als Interessenvertretung vertritt er gemeinsame Anliegen der Mitgliedsunternehmen und ihrer Kunden gegenüber Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie in der Öffentlichkeit. Ziel ist es, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche, zukunftsorientierte, nachhaltige und verbraucherfreundliche Energie- und Wasserversorgung zu schaffen. Zu den Mitgliedsunternehmen zählen kleine und mittlere, kommunale, private und genossenschaftliche Energie- und Wasserversorgungsunternehmen ebenso wie Konzernunternehmen.

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