Bilanz 2020
Der Vorstand der GGEW AG zieht Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr: „Insgesamt schließen wir das herausfordernde Geschäftsjahr 2020 mit einem lediglich hellblauen Auge ab. Die Auswirkungen der Pandemie haben durchaus Spuren in unserem Zahlenwerk hinterlassen, keine Frage. Aber wir erfüllen die Ausschüttungserwartungen unserer kommunalen Eigentümer und stärken zudem noch unser Eigenkapital. Im Vergleich zu anderen Branchen und auch anderen Energieversorgern können wir ein ordentliches Ergebnis vorlegen. Strukturell und prozessual sind wir gut durch dieses herausfordernde Jahr gekommen.“
Wirtschaftlicher Verlauf 2020
Das Geschäftsjahr 2020 war besonders geprägt durch die Corona-Pandemie. Mengenrückgänge in diesem Zusammenhang konnten durch Neukundengewinnung und Erhöhung der Absatzmengen bei Bestandskunden aufgefangen werden. Im Geschäftsjahr 2020 verzeichnet die GGEW einen Umsatz in Höhe von 221,7 Mio. Euro (Vorjahr 197,5 Mio. Euro). Die gesamte Stromabgabe an Letztverbraucher liegt bei 601 Mio. kWh gegenüber 592 Mio. kWh im Vorjahr. Die gesamte Gasabgabe an Letztverbraucher liegt bei 1.158 Mio. kWh (Vorjahr 1.252 Mio. kWh). Die Wasserabgabe ist in 2020 auf 3,2 Mio. m³ leicht gestiegen (Vorjahr 3,1 Mio. m³). Durch die coronabedingten Bäderschließungen ist die Anzahl der Badegäste im Basinus-Bad und am Badesee Bensheim auf 190.000 stark gesunken (Vorjahr 412.500).
Neue Produkte
Der Vertrieb der GGEW AG wandelt sich immer mehr vom reinem Strom-, Gas- und Wasserdienstleister zum Anbieter von Energie-, Internet- und Mobilitätsprodukten. „So haben wir die Zusammenarbeit mit der GGEW net intensiviert und durch Optimierung der Prozesse und Weiterbildung den Verkauf von Internetprodukten über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service stark erhöhen können“, betont Carsten Hoffmann. Die Auftragslage bei Wallboxen war und ist sehr gut. Dieses Jahr rechnet die GGEW AG damit, gut 200 Wallboxen zu verkaufen. Das Geschäftsfeld E-CarSharing entwickelt sich ebenfalls gut, es wurden neue Autos angeschafft. Bei der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge hat der Energiedienstleister mittlerweile rund 120 öffentliche Ladepunkte in der Region installiert. Auch das PV-Pachtmodell macht gute Fortschritte.
Ausbau Erneuerbarer Energien
Die GGEW AG treibt den Ausbau der Solarenergie weiter voran. So wurde Anfang September 2020 die Erweiterung der PV-Freiflächenanlage „Am Burggut Nord“ in Heppenheim mit zusätzlich knapp 720 kWp Nennleistung in Betrieb genommen. Im November 2020 wurde zudem der Solarpark in Erbach-Lauerbach (Odenwaldkreis) fertiggestellt. Nach Vollendung der im Nachgang notwendigen Netzanschlussarbeiten erfolgte die Inbetriebnahme im Januar 2021 mit einer Leistung von ca. 1.235 kWp.
Glasfaserausbau
Die GGEW AG sorgt mit dem Ausbau ihres Glasfasernetzes für sehr schnelles und stabiles Internet in der Region Bergstraße/Odenwald. In Bickenbach, dem ersten großen Flächenprojekt, konnte bis Ende 2020 die Glasfaser-Trasse fertigstellt werden, deutlich schneller als geplant. Die Herstellung der Hausanschlüsse wird noch im 3. Quartal 2021 abgeschlossen werden. Den Versuch eines der größten deutschen Glasfaser-Anbieters in der Region Fuß zu fassen, konnte die GGEW AG Ende 2020 mit eigenen Angeboten und Produkten abwehren – der weitere Netzausbau in Lautertal wird von der GGEW AG vorangetrieben. „Ein bedeutender Schritt war im vergangenen Jahr die 100%ige Übernahme der GGEW net GmbH durch die GGEW AG. Das ist schon ein besonderer Meilenstein in der Geschichte der GGEW AG. Dadurch ziehen der Telekommunikationsdienstleister und die GGEW AG noch stärker an einem Strang“, so Carsten Hoffmann.
Immobilienwirtschaft, Quartiersentwicklung und Netzbetrieb
Eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen der GGEW AG im vergangenen Jahr war der Einstieg in die Immobilienwirtschaft. „Wir wollen damit unser Angebot erweitern, Wertschöpfung in der Region schaffen und für bezahlbaren Wohnraum sorgen“, erklärt Carsten Hoffmann die Ziele. Unter der Federführung des 100%igen Tochterunternehmens Wärmeversorgung Bergstraße GmbH wird das erste Bauprojekt in Bensheim verwirklicht. Auch das Baugebiet in Bensheim-Fehlheim hat Fortschritte gemacht. Ende 2020 ist die GGEW AG mit der Versorgung fertig geworden, was Wärme, Strom, Glasfaser und Straßenbeleuchtung angeht. Die Heizzentrale wurde im April 2021 errichtet. Die ersten Bauherren haben bereits mit ihrem Hausbau begonnen. Ebenso wurden trotz der Corona-Pandemie die Sanierungsarbeiten in den Strom-, Gas- und Wassernetzen ungehindert fortgeführt zur weiteren Optimierung der Versorgungssicherheit. Die gesteckten Ziele wurden hier mit einer Punktlandung von 100% Fertigstellung der geplanten Maßnahmen erreicht.
Ausblick und Fazit
Das geplante Investitionsvolumen für 2021 in die Versorgungsanlagen beträgt 13,6 Mio. Euro. Auf die gesamten Strom-, Gas- und Wassernetze entfallen rund 6,0 Mio. Euro zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Weiterhin ist beabsichtigt, rund 4,2 Mio. Euro in den Ausbau der Glasfasernetze zu investieren. Weitere Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Ertragslage können derzeit noch nicht vollends abgeschätzt werden. Die Öffnung der Bäder konnte erst im Juni/Juli 2021 erfolgen. „Wir behalten den Markt und unsere wirtschaftliche Entwicklung genau im Auge und analysieren permanent die Lage. Ich gehe für 2021 trotz der weiter anhaltenden Corona-Pandemie von einem positiven Geschäftsjahresergebnis über dem Niveau des Jahres 2020 aus“, erklärt Vorstand Carsten Hoffmann. Wie lautet das Fazit? „Ganz oben steht für uns die Bewältigung der Corona-Situation. Ich bin sehr froh, dass wir uns da gut schlagen. Dies ist vor allem der Arbeit unseres Corona-Fachstabs geschuldet. Das war und ist ein echtes Highlight in einer herausfordernden Zeit. Das zweite Highlight: die vollständige Übernahme der GGEW net Anteile. Und als Drittes, dass wir weiterhin – trotz Corona – konsequent an dem Zukunftsthema arbeiten. Daher schaue ich zuversichtlich und selbstbewusst nach vorne: Unser Strategie- und Transformationsprozess geht zügig und konsequent voran und wir stellen uns Schritt für Schritt weiter für die Zukunft auf.“
Gegründet 1886, zeichnet sich die GGEW AG seit jeher durch ihre Innovationskraft aus. Der südhessische Dienstleister für Energie, Telekommunikation, Mobilität und Infrastruktur hat frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt. Mit einem klaren Zielbild, frischen Ideen und attraktiven Produkten nimmt die GGEW AG heute in vielen Bereichen die Zukunft vorweg. Eigentümer des Unternehmens sind die Städte und Gemeinden Bensheim, Zwingenberg, Alsbach-Hähnlein, Bickenbach, Seeheim-Jugenheim und Lampertheim. Die GGEW AG versorgt ihre Kunden nicht nur mit Strom, Gas und Wasser. Als Treiber der Energiewende investiert sie massiv in Photovoltaik und Windenergieanlagen. Das Glasfasernetz der GGEW ist die Grundlage für die digitale Zukunft der Region. Schnelle Internetverbindungen sowie Telefonie und TV zählen ebenso zum Portfolio des Unternehmens wie eine stetig wachsende Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität in der Region. Quartiersmanagement und der Einstieg in die Immobilienwirtschaft eröffnen der GGEW AG ebenso große Möglichkeiten wie die digitale Transformation der Energiewirtschaft. Als zukunftsorientierter und kundennaher Energiedienstleister arbeitet das Unternehmen intensiv an neuen Konzepten und Produkten für seine bundesweit rund 140.000 Kunden. In etlichen Gemeinden betreut und modernisiert sie darüber hinaus die Straßenbeleuchtung. Seit 2003 gehören auch die Bäderbetriebe in Bensheim zur GGEW AG. Anfang 2018 kam die Betriebsführung des Lorscher Waldschwimmbads hinzu. Die 234 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der GGEW AG engagieren sich mit ihrer Energie für eine zuverlässige und günstige Versorgung und entwickeln ständig neue, zukunftsweisende Lösungen. Ausgerichtet an den Kundenbedürfnissen und mit dem erklärten Ziel, die Region weiter voranzubringen.
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