„Mit absolut außergewöhnlichen flächendeckenden Niederschlägen von mehr als 200 Millimetern/pro Quadratmeter in 24 Stunden sind unsere Bäche und alle Hochwasserentlastunganlagen an ihre Grenzen gekommen. Unsere gesamten ca. 1.000 Kilometer Gewässerläufe haben einen überdurchschnittlichen Pegelstand oder sind über die Ufer getreten. Alle 42 Hochwasserrückhaltebecken und 99 Regenwasserbehandlungsanlagen sind nicht nur bis an den Rand gefüllt, sondern laufen teilweise auch über. Zahlreiche Rechen und Durchlässe an den Bächen müssen zudem kontrolliert und mit Gerät freigeräumt werden, wenn Geschwemmsel dort festliegt; alle Dämme entlang der Gewässer werden von uns begutachtet, um das Ausmaß der Schäden beurteilen zu können“, so Christoph Nietfeld, beim BRW zuständig für den Bereich Gewässer. „Schaulustige Anwohner/innen machen uns die Arbeit vorort nicht leichter.
Mit Starkregenereignissen haben wir seit vielen Jahren Erfahrung, diese sind in der Regel sehr kleinzellig und bringen an einem Abschnitt im Gewässer enorme Regenmengen in kurzer Zeit. Diese „Hochwasserspitzen“ können dann aber in relativ kurzer Zeit kontrolliert und gedrosselt in nicht so stark betroffene Bereiche abgeleitet bzw. in dafür angelegten Becken zwischengespeichert werden.“
Das ist in dieser Situation nicht möglich, da es nahezu überall im 550 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet zu extremen Niederschlägen gekommen ist. Zu diesem vermutlich auf den Klimawandel zurückzuführenden Ereignis kam erschwerend hinzu, dass die Niederschläge sich von Ost nach West, also mit der natürlichen Fließrichtung unserer Gewässer aus dem Bergischen hin zum Rhein bewegt haben und so die Dynamik zusätzlich gesteigert haben.
„Naturgemäß waren auch alle 22 Verbandsklärwerke von den enormen Wassermengen betroffen und es kam vielerorts zu technischen Problemen, die allerdings zeitnah durch unser Betriebspersonal, das unermüdlich im Einsatz war, gemanagt werden konnten“, so Fachbereichsleiter Abwasser Markus Koch.
Auch wenn die Wasserstände jetzt sinken, werden die Mitarbeiter/innen der Gewässerunterhaltung beim BRW noch Wochen mit den Aufräumarbeiten und der Schadensbeseitigung beschäftigt sein.
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