Tschechische Regierung unterstützt klimafreundliches ADRA-Projekt in Syrien

Die tschechische Regierung hat rund 1,25 Millionen dänische Kronen (48.000 Euro) als Projektbeitrag an ein Vorhaben der Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Dänemark in Syrien gespendet, das auch von ADRA Schweiz mitfinanziert wird. ADRA Dänemark sorgt für die Errichtung eines neuartigen Systems, das Wasser ohne den Einsatz von Chemikalien und mit Hilfe von Sonnenkollektoren reinigt. Es soll zurückkehrende Flüchtlinge und Binnenvertriebene mit Trinkwasser versorgen. In Syrien unterstützt ADRA Dänemark unter anderem den Wiederaufbau lebenswichtiger Infrastrukturen und Dienstleistungen wie Wasser- und Abwassersysteme.

Nach der Fertigstellung soll das saubere Wasser rund 13.000 Haushalte in ländlichen Gebieten außerhalb der Hauptstadt Damaskus erreichen. Das Projekt wird hauptsächlich vom Amt für humanitäre Hilfe der Europäischen Union (ECHO) finanziert und wurde nun durch die tschechische Regierung mit etwas mehr als 1,25 Millionen Kronen (48.000 Euro) unterstützt.

Trinkwasser mittels „Umkehrosmose“

„In Syrien haben die Einwohner große Probleme mit der Stromversorgung, wie ich selbst auf meiner letzten Reise erfahren habe. Strom steht nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung, was unter anderem die Wasserversorgung beeinträchtigen kann. Der Einsatz von Solarzellen ist daher eine durchdachte Lösung, die dafür sorgt, dass die Wasserreinigung nicht plötzlich zum Erliegen kommt“, erläuterte Insa Deimann, Koordinatorin der humanitären Projekte von ADRA Dänemark in Syrien.

Im Jahr 2019 habe ADRA die Installation der Anlage ausgeschrieben, die Trinkwasser mittels „Umkehrosmose“ filtern könne; eine Methode, um die Nitrate aus dem Wasser zu entfernen. Erst in der zweiten Ausschreibungsrunde sei ein qualifizierter Auftragnehmer gefunden worden. „Nicht viele Firmen in Syrien können die Umkehrosmoseanlagen zusammen mit den Solarzellen installieren, denn das Konzept ist im humanitären Sektor neu und innovativ“, so Deimann.

Das Hilfswerk würde dasselbe Filtersystem auch an anderen Orten in Syrien installieren, wenn es genügend Mittel für ähnliche Projekte erhalte, teilte ADRA Dänemark mit.

Zurückkehrende Binnenvertriebene stehen vor dem Nichts

Die Hilfe von ADRA komme vor allem Menschen zugute, die nach einer Vertreibung in ihre Kommunen zurückkehrten. Sie gehörten normalerweise zu den Verletzlichsten, weil sie vor dem Nichts stünden. Die Unterstützung von ADRA für die Wiederherstellung von Wassersystemen, Gesundheitseinrichtungen und Schulen in verschiedenen Gebieten Syriens werde die Lebenschancen von Rückkehrern und Binnenvertriebenen verbessern, damit sie sich ein neues Leben aufbauen könnten, betonte die Hilfsorganisation.

Kofinanzierung

Im Rahmen des Partnerschaftsabkommens mit ECHO müssten Hilfsorganisationen einen Teil des für ihre Projekte benötigten Geldes selbst aufbringen, wenn der Europäische Hilfsfonds Millionenbeträge aufstocken solle. Dies werde als „Matched Funding“ bezeichnet.

Zusammen mit ADRA Schweiz, ADRA Tschechien, ADRA Dänemark und DANIDA (Danish International Development Agency) hat nun auch die tschechische Regierung einen Beitrag zum Gesamtbudget von knapp über 29 Millionen dänische Kronen (3,9 Millionen Euro) geleistet.

ADRA Netzwerk

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist das Hilfswerk der evangelischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten. Sinn und Ziel der Gründung war es, Gottes Menschenliebe durch entschiedenes Eintreten für Benachteiligte sichtbar zu machen, ohne daran Erwartungen oder Bedingungen zu knüpfen. Das ADRA Netzwerk besteht weltweit aus rund 120 nationalen Landesbüros, die untereinander keine rechtlichen Verbindungen haben. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von der ethnischen Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.

Mehr zu ADRA Dänemark www.adra.dk und ADRA Schweiz www.adra.ch

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