"Die sehr intensive Arbeit in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) hat sich gelohnt, auch für mich als Bäuerin. Wir begreifen den dringend nötigen Umbau der Landwirtschaft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ermöglichen durch eine Reihe unserer Kommissions-Empfehlungen wirkliche Verbesserungen für viele Betriebe. Wir Bäuerinnen und Bauern können mit unserer Arbeit Klima, Umwelt, Wasser, und Arten schützen und unsere Tiere tierwohlgerecht halten. Dafür fordern wir eine angemessene, finanzielle Entlohnung. Voraussetzung für den Umbau ist, dass die Politik unsere Empfehlungen umsetzt und politische sowie wirtschaftliche Rahmenbedingungen schafft. Als Praktiker*in fordere ich die kommende Bundesregierung ebenso wie die Gesellschaft auf, diese Aufgabe mit uns anzupacken.“
Elisabeth Fresen sagt weiter:
„Das Bekenntnis der Zukunftskommission Landwirtschaft, dass wir Bäuer*innen faire Preise für unsere Produkte bekommen müssen und dass die Erbringung von Gemeinwohlleistungen betriebswirtschaftlich attraktiv werden muss, sind die wichtigsten Ergebnisse unserer Arbeit. Innerhalb der nächsten zwei Förderperioden sollen die EU-Direktzahlungen schrittweise und vollständig an konkrete Gemeinwohlleistungen geknüpft werden. Die Maßnahmen sollen betriebswirtschaftlich attraktiv und hinsichtlich Umwelt- und Klimaschutz wirksam sein. In Krisenzeiten empfehlen wir mit freiwilliger Mengenreduzierung ruinöse Überschüsse zu verhindern, um die Erzeuger*innenpreise zu stabilisieren.“
Elisabeth Fresen führt weiter aus:
„Bei dem notwendigen Umbau der Tierhaltung überlassen wir nicht ALDI und Co. die Zukunft des Tierwohls allein. Vielmehr spricht sich die Zukunftskommission Landwirtschaft bei dem anstehenden kostenintensiven tierwohlgerechten Umbau für einen Ausgleich der Mehrkosten aus, um Planungssicherheit zu bekommen und um sehr viele Höfe wirtschaftlich mit zu nehmen. Gleichzeitig sagt die ZKL, dass es einen sozialen Ausgleich für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen geben muss, um Preissteigerungen bezahlbar zu machen. In der Bodenmarktpolitik empfehlen wir den Ausverkauf der Landwirtschaft an außerlandwirtschaftliche Investoren über Änderungen zu den Anteilskäufen und bei der Gewerbesteuer zu stoppen. Bäuerinnen und Bauern, gerade auch junge Menschen, eröffnen wir damit die Möglichkeit zur Existenzsicherung, um an landwirtschaftliche Flächen zu kommen. Die verbindliche Einhaltung der Menschenrechte, fairer Preise und des Klima- und Umweltschutzes machen wir zur Bedingung für die Zustimmung bei Handelsabkommen. Die ZKL setzt auf das europäische Vorsorgeprinzip und auf die Wahlfreiheit bei der notwendigen Regulierung der Neuen Gentechniken. Die Zukunft der Landwirtschaft ist jetzt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – alle müssen Verantwortung übernehmen, statt nur Forderungen zu stellen. Wir machen der Gesellschaft ein sehr gutes Angebot und fordern dafür Wertschätzung und finanzielle Honorierung unserer Arbeit. Wichtige Bestandteile des ZKL-Berichtes werden agrarpolitischer Diskussionsgegenstand der nächsten Koalitionsverhandlungen in Berlin werden müssen. Nach dem Kassensturz der neuen Bundesregierung beginnt die Auseinandersetzung, was konkret und mit welchen Folgen umgesetzt wird. Da sind wir Kommissionsmitglieder, aber natürlich auch die AbL, wieder gefordert.“
Hintergründe
Gemeinsame Pressemeldung von AbL, BDM, BÖLW, BUND, BUNDjugend, Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutscher Tierschutzbund, NABU, Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und WWF Deutschland
AbL – Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Bahnhofstraße 31
59065 Hamm/Westf.
Telefon: +49 (2381) 9053170
Telefax: +49 (2381) 492221
http://www.abl-ev.de/
Bundesvorsitzende AbL e.V.
E-Mail: elisabeth.fresen@posteo.de
Bundesgeschäftsführer
Telefon: +49 (4131) 4077-57
Fax: +49 (4131) 4077-58
E-Mail: janssen@abl-ev.de