Folge 1 am Donnerstag, 24. Juni 2021, 22.00 Uhr:
Das Vereinsheim in München-Schwabing ist seit Jahren Treffpunkt von Künstlerinnen und Künstlern der Kleinkunstbühnen und gilt als Sprungbrett für die Nachwuchsszene des bayerischen Kabaretts. Kabarettistin und Moderatorin Constanze Lindner empfängt ihre Gäste diesmal auf einer neu gestalteten frischen Bühne. Mit dabei sind:
Fatih Çevikkollu: Der in Köln geborene Schauspieler und Kabarettist war der erste Türke, der als Büttenredner beim Kölner Karneval auftrat. 2006 wurde er mit dem Prix Pantheon ausgezeichnet, in seiner damaligen Laudatio hieß es: "Fatih Çevikkollu vollführt seine immer hintergründige und zielsichere Kritik an Politik und Gesellschaft mal nachdenklich, mal bissig, aber immer so, dass seine Sicht der Dinge die Zuschauer nicht nur zum Lachen bringt, sie wirkt auch in deren Köpfen weit über den Abend hinaus."
Falk: Gewiss ruft der Name Falk einige Erinnerungen an gewisse Faltpläne hervor. Schon allein der Gedanke an die unendlichen Versuche, einen dieser Stadtpläne wieder in seine ursprüngliche Form zu bringen, lassen einen schier verzweifeln. Dabei dient ein wahrer Falk im Eigentlichen nur Einem, der Orientierung. Und darüber sollte doch die Verzweiflung über die eigene Unfähigkeit leicht in Vergessenheit geraten. Genau dies bietet Falk, gebürtig aus Wuppertal, auch – Orientierung. Im Meer der verschiedenen gesellschaftlichen Lager will Falk sich nicht einfach treiben lassen, er hält Kurs und teilt dabei einfach in alle Richtungen aus, um verstaubten Gedankengängen und zerknüllten Klischees entgegen zu treten. Am Ende stellt sich auf der Reise mit einem Falk auch immer nur eine Frage: Wo bringt mich der nächste Gedanke hin?
Manuel Rubey: Er gründete noch während der Schulzeit eine Kabarettgruppe, aus der aber nach drei Programmen mit altklugen Weltrettungsvorschlägen und "packender" Parodien über Lehrerinnen und Lehrer eine Band wurde. Sie nannten sich "Mondscheiner", lösten sich jedoch nach drei Jahren wieder auf. Den meisten wird der gebürtige Wiener aus Film und Fernsehen bekannt sein, in seinem Kinodebüt 2007 spielte er Falco, in der Verfilmung "Falco – wir leben noch". 2020 erschien sein erstes Solo-Kabarettprogramm "Goldfisch", welches er bis dato an die 50 Mal zum Besten geben durfte. Seine Einstellung dazu in erster Linie: Dankbarkeit.
Christin Henkel: In der Traditionsboazn des "Schwabinger Vereinsheims" nahm 2012 ihre Karriere den Anfang. Damals trat sie, ermutigt von einer Mitfahrgelegenheit, bei den Schwabinger Schaumschlägern auf. Gebürtig stammt Christin Henkel aus Thüringen. Sie studierte an der Münchner Musikhochschule, arrangiert und komponiert zuckersüße Melodien, zu denen sie messerscharfe Texte verfasst, welche sie feengleich als kleine Geschichten erzählt und dabei bissig und bitter die Wendungen zu akzentuieren weiß.
Rainer Holl, Kandidat der "Vereinsmeisterschaft": Die Welt gehört dem Optimisten, selbst dann, wenn er so wie Rainer Holl auf ganz niedrigem Niveau daherkommt. Mit Schlagfertigkeit und einer Analyse der alltäglichen Absurditäten des menschlichen Seins sinniert Rainer Holl über die erdrückende Schwere sogenannter "Erster-Welt-Probleme". Das Lebensmotto des Nachwuchstalents aus Leipzig lautet. "Träume nicht dein Leben, sondern halt einfach dein Maul".
In der diesjährigen Staffel "Vereinsheim Schwabing" hält Constanze Lindner Ausschau nach kabarettistischen Talenten. Jede Woche tritt ein Kandidat oder eine Kandidatin unter der Rubrik "Vereinsmeisterschaft" erstmalig im Vereinsheim auf. Die Jury bilden Moderator, Kabarettist, Musiker und Schauspieler Hannes Ringlstetter, außerdem die niederbayerische Kabarettistin Luise Kinseher, der Kabarettist und Stand-up-Comedian Bumillo sowie die Regisseurin und Schauspielerin Gabi Rothmüller. Der Vereinsmeisterin oder dem Vereinsmeister, die bzw. der im Finale, der letzten Folge der Staffel am 9. September 2021, gekürt wird, winkt ein Auftritt in der beliebten BR-Kabarettsendung "schlachthof".
Bürger from the hell – das ist ein nicht ganz ernst gemeinter Spitzname für den ausgezeichneten Musiker Norbert Bürger. Er hat seine wahre Berufung, nämlich die kleinste Showband der Welt zu sein, gefunden. So untermalt er auf seine schräge Art die Bühnenleistungen der Gäste. Abgerundet wird der Abend mit einem Lateinkurs der besonderen Art, wenn sich der Vereinsheim-Schankkellner Björn Puscha persönlich um das Bildungsniveau des Publikums bemüht.
Weitere Informationen unter br.de/vereinsheim.
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