Von falscher und echter Wissenschaft

Wie können sich Schülerinnen und Schüler vor Falschinformationen schützen? Warum und über welche Wege verbreiten sich Verschwörungserzählungen? Und eignen sich wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für politische Entscheidungen? Die „Lagerfeuer-Gespräche am Universum® Bremen“ gehen in die nächste Runde. Im Gespräch mit Dr. Kerstin Haller, wissenschaftliche Leiterin des Universum®, geben Expertinnen und Experten aus Bremen und umzu Einblicke in ihre Arbeit und Forschung und gehen dabei auch auf Fragen aus dem Publikum ein. Die insgesamt drei Veranstaltungen finden jeweils von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr im Schein eines Feuerkorbs im Außenbereich des Science Centers statt und sind kostenfrei.

Los geht es am Montag, 21. Juni, mit Julia Schmengler. Die medienpädagogische Beraterin am Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) ist Autorin des Buchs „Fake News: Ein Handbuch für Schule und Unterricht“. Sie gibt Anregungen, wie Schule Kinder und Jugendliche, deren Kommunikationsalltag von sozialen Netzwerken und Messengerdiensten geprägt ist, bei der Bewertung von Informationen helfen kann. Welche Maßnahmen schützen vor Fake News und wie kann Medienkompetenz im Unterricht gefördert werden?

Welche Wirkung Fake News haben, ist natürlich auch davon abhängig, wie sie sich verbreiten und welche Medien dabei benutzt werden. Am Donnerstag, 1. Juli, berichtet Prof. Dr. Benjamin Schüz vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen von seinem aktuellen Forschungsprojekt, das die Verbreitung von Falschinformationen zu Corona und zur Corona-Schutzimpfung im Internet und auf dem ganz traditionellen Weg über den Briefkasten untersucht. Dabei stehen eine Reihe von Fragen im Zentrum: Warum werden Fake News – auch unbeabsichtigt – gestreut? Unterscheiden sich gedruckte Fehlinformationen von denen im Netz – hinsichtlich der Inhalte, Absender und Zielgruppen? Was kann gegen die Weitergabe getan werden?

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe erklärt Prof. Dr. Dagmar Borchers, Professorin für Angewandte Philosophie an der Universität Bremen, am Donnerstag, 8. Juli, warum wissenschaftliche Expertise politische Entscheidungen vielleicht besser, aber nicht unbedingt einfacher macht. Zwar hat insbesondere die Corona-Krise deutlich gemacht, wie wichtig Expertenwissen für politische Entscheidungen ist. Zugleich zeigt sich aber auch, wie schwierig es sein kann, sich auf wissenschaftliche Fakten zu berufen. In welchem Spannungsfeld befinden sich Wissenschaft und Politik und wie lassen sich politische Entscheidungen trotzdem transparent und nachvollziehbar auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse treffen?

Um alle nötigen Abstands- und Hygienevorgaben einhalten zu können, sind die Plätze für die Veranstaltungen begrenzt. Daher ist eine vorherige, telefonische Anmeldung unter 0421-3346-0 erforderlich. Bei regnerischem Wetter werden die Veranstaltungen in den Innenbereich des Universum® verlegt.

Terminübersicht: Die „Lagerfeuer-Gespräche am Universum® Bremen“ finden jeweils von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr im Außenbereich des Universum® statt (Wiener Straße 1a, 28359 Bremen).

  • Montag, 21. Juni 2021: „Fake News – wie Schülerinnen und Schüler sie identifizieren und damit umgehen können“ (Julia Schmengler)
  • Donnerstag, 1. Juli 2021: „Vom Flyer bis zu Telegram – über die Verbreitung wissenschaftlicher Falschinformationen“ (Prof. Dr. Benjamin Schüz)
  • Donnerstag, 8. Juli 2021: „Auf Nummer sicher? Warum wissenschaftliche Expertise politische Entscheidungen gegebenenfalls besser, aber nicht unbedingt einfacher macht“ (Prof. Dr. Dagmar Borchers)
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