Grillgut: Das Richtige in Maßen
Würstchen oder Nackensteaks dürfen für viele Grillfans nicht fehlen. Wer beim Einkauf das Tierwohl unterstützen möchte, sollte zu Fleischprodukten mit Bio-Siegel, Haltungsform-Kennzeichen Stufe 3 und 4 oder mit dem Label „Für mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes greifen, so Franz.
Gepökelte Fleischerzeugnisse wie Kassler oder Bockwürstchen, gehören hingegen nicht auf den Grill. Aus dem zugesetzten Nitritpökelsalz und Fleischeiweiß können sich bei den hohen Grilltemperaturen krebserregende Nitrosamine bilden. Aufgrund des oft hohen Fett- und Salzgehaltes von Tierischem eignen sich zum Sattessen eher Kartoffeln, Gemüse und Obst, entweder vom Grill oder als Salatbeilage. Für den Rost sind festfleischige, saftige Arten wie Zucchini, Paprika oder Pfirsiche besonders günstig.
Auf Hygiene achten
Sommerliche Temperaturen sind auch bei Salmonellen, Clostridien und anderen Bakterien beliebt. Die krankheitserregenden Keime können in rohen tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Eiern stecken und sich bei warmen Temperaturen schnell vermehren. Eine Kühltasche für Transport und Lagerung im Freien ist daher ein Muss. Bei gut durchgegrilltem Fleisch sind die Bakterien abgetötet. „Wichtig ist jedoch auf unterschiedliches Grillbesteck und -geschirr für rohes Fleisch und Gegrilltes zu achten, um Mikroorganismen nicht zu übertragen“, empfiehlt Franz.
Saucen, Salate oder Desserts mit rohem Ei sollten bei einer Grillparty im Sommer tabu sein, denn auch hier kommen Salmonellen & Co. gerne vor.
Vergolden statt verkohlen
Wenn Fett in die Glut tropft und verbrennt, können krebserregende Stoffe wie Benzpyren entstehen. Mit dem Rauch gelangen sie aufs Grillgut. Mit einem Grill, bei dem die Lebensmittel nicht direkt über der Glut oder den Heizschlangen liegen, sondern seitlich, lässt sich die Gefahr vermeiden. Günstig sind auch wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl oder Emaille. Sie ersetzen zudem Alufolie oder Grillschalen aus Aluminium.
„Diese sind für gewürztes Grillgut – auch Schafskäse oder Halloumi – ungeeignet. Das Aluminium kann sich durch Säure und Salz lösen und in die Lebensmittel übergehen“, warnt Franz. Bei sehr hohen Temperaturen verkohlen die Lebensmittel außen schnell und können innen noch nicht ganz gar sein. Verbranntes gehört nicht auf den Teller, denn es kann ebenfalls als krebserregend geltende Stoffe enthalten. „Generell sind niedrige Temperaturen und längeres Garen besser als sehr große Hitze“, rät Franz.
Abstand halten und Unfällen vorbeugen
Dass das Grillen nur im Freien, windgeschützt und nicht direkt neben brennbarem Material stattfindet, sollte ebenso selbstverständlich sein wie ein kippsicherer Stand des Grills sowie eine Schürze und Handschuhe als Schutz vor Flammen und Funkenflug.
Auch wenn plötzlich ein Schauer kommt, ist der Umzug in die Garage oder vom Balkon in die Wohnung tabu. Beim Grillen entsteht Kohlenmonoxid, das in geschlossenen Räumen zu Vergiftungen führen kann.
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