Kulturelle Schulentwicklung: wichtiger denn je!

Damit Schule junge Menschen darin unterstützt, die Herausforderungen ihres Lebens zu bewältigen, braucht es weit mehr als eine auf vermeintliche Kernfächer verkürzte Diskussion zu coronabedingten Lernrückständen. Kinder und Jugendliche brauchen Schule als Lebensraum, an dem sie gern und lebensnah lernen können − eine Schule, in der sie erfahren können, kooperativ zu handeln und sich die Welt kritisch zu erschließen. Es braucht also eine Schule, in der Kulturelle Bildung das Lernen und die Schulkultur verändert.

Zwei Tage diskutierten 200 Expert*innen auf dem 3. Bundeskongress Kulturelle Schulentwicklungunter dem Fokus „SchuleGESTALTEN – Lernen verändert“. Er rückte die Frage ins Zentrum, wie Kulturelle Bildung und ästhetische Dimensionen Bildungsprozesse fördern, die Persönlichkeitsentwicklung stärken und gesellschaftliche Teilhabe unterstützen.

Fachvorträge und Good-Practice-Beispiele reflektierten die konkrete Ausgestaltung eines Schulalltags, der durchzogen ist von ästhetischem Handeln und von ästhetischen Räumen. Diskutiert wurde auch, wie strukturelle und politische Rahmenbedingungen gestaltet sein müssen, damit Schule ihren Bildungsauftrag in einer pluralen Gesellschaft realisieren kann.

Deutschlandweit gibt es bereits viele Modelle und gute Netzwerke für kulturelle Schulentwicklung, an denen sich Schulen, außerschulische Partner der Kulturellen Bildung, Verwaltung und Politik, Stiftungen und Verbände, Träger der Aus- und Weiterbildung sowie Wissenschaft beteiligen.

Es ist aber noch viel zu tun, denn mit Sorge verfolgen die Expert*innen und die Initiatoren des Bundeskongresses, dass Kulturelle Bildung im Zuge der Corona-Pandemie wieder verdrängt wurde: aus den Schulen und aus der Freizeit junger Menschen. Umso wichtiger ist es, dass Bundes- und Landesprogramme sowie Kooperationen kultureller Schulentwicklung verstärkt werden.

Über den Bundeskongress Kulturelle Schulentwicklung

Die Reihe „Bundeskongress Kulturelle Schulentwicklung“ ist eine Initiative der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel und des Weiterbildungsmasters „Kulturelle Bildung an Schulen“ der Philipps-Universität Marburg gemeinsam mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ).

Der 3. Bundeskongress Kulturelle Schulentwicklung am 26. und 27. Mai 2021 wurde gemeinsam mit der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen konzipiert und gestaltet. Der Bundeskongress fand erstmalig online statt. Gefördert wurde der diesjährige Kongress von der Bertelsmann Stiftung, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Crespo Foundation, der Karl Schlecht Stiftung, der PwC-Stiftung, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und vom Freistaat Thüringen Staatskanzlei.

Über Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (bkj)

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) ist der Dachverband der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Deutschland. Sie ist ein Zusammenschluss von 56 bundesweit agierenden schulischen und außerschulischen Institutionen, Fachverbänden und Landesdachorganisationen der Kulturellen Bildung. Die Mitgliedsorganisationen repräsentieren die unterschiedlichen Künste, Kultursparten und kulturpädagogischen Handlungsfelder. Ihr Ziel ist die Weiterentwicklung und Förderung der Kulturellen Bildung: gesellschaftlich sensibel, nachhaltig, möglichst für jeden Menschen zugänglich, von Anfang an und ein Leben lang. www.bkj.de

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