Grünroggen – eine ökologische Falle?

Grünroggenbestände bieten im Winter beste Grünäsung für das Niederwild. Da sie besonders dicht sind, werden sie gerade im Frühjahr in intensiven Ackerbauregionen von Wildtieren als Lebensraum sehr gerne angenommen. Das birgt Gefahren bei der Ernte.

Im Frühjahr beginnt das Wachstum des Wintergetreides so zeitig, so dass diese Bestände häufig die erste Deckung für Fasane, Rehwild oder Hasen sind. Der frühe Zeitpunkt aber auch die Durchführung der Ernte ist problematisch. Denn die Ernte fällt genau in die Brut- und Nestlingszeit fast aller bodenbrütender Vogelarten wie zum Beispiel der Feldlerche, Schafstelze, Rebhuhn oder Fasan. Eine Ernte zu diesem Zeitpunkt kann zum Verlust sämtlicher Gelege und Jungvögel auf diesen Flächen führen. Weitere Tierarten wie Feldhase und Rehwild können betroffen sein. Junghasen und Rehkitze sind oft in diesen Beständen zu finden – insbesondere, wenn Grünlandflächen oder geeignete Biotopflächen fehlen.

Damit der Anbau von Grünroggen nicht zur ökologischen Falle wird, sollte immer das Vorkommen bodenbrütender Vogelarten in der Flur in Erwägung gezogen werden. Immerhin wurden in Bayern wurden im vergangenen Jahr rund 4000 Hektar angebaut. Das sind 1000 Hektar mehr als im Jahr zuvor. Gegebenenfalls müssen Maßnahmen zum Schutz der Gelege oder Ausweichflächen angeboten werden. In strukturarmen Ackerbaugebieten ist es beim Anbau von Grünroggen wichtig, im näheren Umfeld überwinternde Strukturen – im Idealfall mehrjährig – als alternative Lebensräume zu schaffen, die einen dauerhaften Rückzugsort für Wildtiere, Vögel aber auch Insekten bieten.

Wie bei der Grünlandmahd ist bei der Ernte der Tierschutz zu beachten. Das Anmähen am Vortag und das Mähen von innen nach außen ist eine Möglichkeit. Der Überflug mit Drohnen sowie der Einsatz eines maschinengekoppelten Suchsystems ist als geeignete Maßnahme zu empfehlen, genauso wie das Aufstellen von Scheuchen am Abend vor der Mahd oder der Einsatz einer Sirene am Mähwerk. Dabei muss mit reduzierter Geschwindigkeit gemäht werden, damit die Tiere, die sich im dichten Bestand aufhalten möglichst nach vorne oder zur Seite flüchten können. Welche Maßnahmen letztlich eingesetzt werden, ist je nach Beschaffenheit des Grünroggenbestands zu entscheiden. Wie immer ist die gute und rechtzeitige Absprache mit dem Jäger vor Ort, die ideale Möglichkeit, alle Maßnahmen zur Jungwildrettung zu optimieren. Weitere Möglichkeiten zur Jungwildrettung finden Sie unter www.jagd-bayern.de und im Mäh-Knigge, der dort verlinkt ist. Unerlässlich ist jedoch immer – wie auch bei der Grünlandmahd – die rechtzeitige Absprache zwischen Jäger und Landwirt.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Landesjagdverband Bayern e.V.
Hohenlindner Str. 12
85622 Feldkirchen
Telefon: +49 (89) 990234-0
Telefax: +49 (89) 990234-35
http://www.jagd-bayern.de

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel