Berlin ist immer eine Reise wert und vor allem dann, wenn es bei dieser Reise um etwas so Wichtiges wie die Übergabe eines Strategiepapiers geht, welches die Zukunft des Motorradfahrens in Deutschland in den Fokus stellt. Denn die Fortbewegung auf dem Motorrad fasziniert: Allein in Deutschland sind über 6 Millionen Bundesbürger auf motorisierten Zweirädern unterwegs, etwa 12 Millionen verfügen über den entsprechenden Führerschein. Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll die Bedeutung des Motorrads in Deutschland auf. Detailliert beschreibt das Strategiepapier die Vorzüge des Motorrads im Mobilitätsmix der Zukunft als vernünftige, umweltfreundliche und nachhaltige Möglichkeit für alltägliche Transport- und Mobilitätslösungen, sowohl in den Innenstädten als auch im ländlichen Raum.
„Konflikte vermeiden“ heißt es aber auch im Titel des Papiers, welches sich in wesentlichen Teilen mit der aktuellen Problematik „Motorradlärm“ auseinandersetzt. Dabei liefert das Papier Fakten zur wirtschaftlichen, umweltpolitischen und gesellschaftlichen Bedeutung motorisierter Zweiräder und geht auch hier detailliert auf den schon länger schwelenden Konflikt zwischen Motorradfahrenden und ortsansässiger Bevölkerung an stark frequentierten Strecken ein. Ein Konflikt, der in der „Entschließung des Bundesrates zur wirksamen Minderung und Kontrolle von Motorradlärm“ im vergangenen Jahr seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt erfuhr.
Obwohl die Mehrheit aller Motorradfahrenden rücksichtsvoll fährt, erweckt aber ein geringer Anteil der Fahrerinnen und Fahrer durch ihre Fahrweise den Eindruck, dass Motorradfahren generell als Lärmfaktor zu behandeln sei und bestimmt leider oftmals das Bild. In Regionen, in denen ob ihrer reizvollen Straßen verhältnismäßig viele motorisierte Zweiräder unterwegs sind, kommt es somit auch zu Konflikten zwischen den Anwohnern und den als zu laut empfundenen Fahrerinnen und Fahrern. Im vorliegenden Strategiepapier zeigt die BAGMO nach eingehender Beratung Lösungsvorschläge und einen Katalog an Handlungsoptionen auf, die zur Entschärfung der Konflikte beitragen sollen. Beispielsweise können so genannte „Dialog-Displays“ an den Strecken genutzt werden, um Motorradfahrende in ihrer Fahrweise zu sensibilisieren. Ebenso wichtig ist es, einen Interessenausgleich zwischen Anwohnern und Vertretern von Motorradfahrerorganisationen zu schaffen. Der Dialog statt Konfrontation soll hier im Mittelpunkt des Geschehens stehen.
Minister Scheuer begrüßte die Inhalte und Lösungsansätze und betonte seine Unterstützung des Strategiepapiers, vor allem, sich auch weiterhin für den Dialog zwischen Motorradfahrenden und Anwohnern einzusetzen. Ebenso sprach er sich für mehr Rücksicht, gegenseitiges Verständnis und ein friedliches Miteinander aus. Fahrspaß und der Schutz der Anwohner müssen gemeinsam weiterentwickelt werden.
Die Mitglieder der BAGMO stehen zu ihrer Verantwortung, ihren Beitrag zur Ausgestaltung der notwendigen Konzepte und deren Umsetzung zu leisten. Nur so ist der Wandel von einem fruchtlosen Disput zu einem Dialog möglich, an dessen Ende ein wirklich fairer Interessenausgleich aller Beteiligten und Betroffenen steht.
Das Strategiepapier und Bildmaterial in höherer Auflösung ist für jeden frei verfügbar unter www.ifz.de/bagmo/
Koordinationsbüro der Bundesarbeitsgemeinschaft Motorrad (BAGMO):
Institut für Zweiradsicherheit e.V.
Gladbecker Straße 425
45329 Essen
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