„70.000 Neuerkrankungen gibt es jährlich, die Heilungsquote liegt mittlerweile bei 80 Prozent. Brusterhaltende Therapien machen 70 bis 80 Prozent der Behandlungen aus“, stellt Dr. Wojcinski fest. „Bei der Früherkennung und der Therapie von Brustkrebs kommt es auf die Details an, denn jede Erkrankung ist anders. Wenn man es aber schafft, alle individuellen Informationen bei der Diagnostik zu beachten, dann besteht die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung“, so der Chefarzt des Brustzentrums weiter. „Aus diesem Grund ist die Investition in die neuen Ultraschallgeräte so wichtig. Wir verfügen nun über eines der modernsten Geräte, das es weltweit derzeit gibt.“ Insbesondere, wenn es um hohe Präzision und die beste Behandlung gehe, sei eine Voruntersuchung mit einem sehr guten Ultraschallgerät unverzichtbar. „Das Klinikum Bielefeld hat daher in ein High-End-Ultraschallgerät investiert, das ab sofort dem Brustzentrum zusätzlich zu den bisherigen Geräten zur Verfügung steht. Darüber freuen wir uns sehr“, so Dr. Wojcnski.
Einen besonderen Stellenwert bei der Untersuchung hat der Ultraschall der Brust: Bereits seit vielen Jahren bietet der Ultraschall die wichtigste Grundlage beim Erkennen einer Erkrankung und bei der Planung der Behandlung. Und natürlich entwickelt sich diese Technologie auch weiter. Moderne Geräte können jede Stelle der Brust detailliert darstellen, messen Durchblutung, arbeiten in 3D und erlauben eine hochpräzise Vorhersage von Brusterkrankungen und eine sehr genaue Planung von Operationen. Die Geräte schaffen sogar, eine Art „Tastuntersuchung“ (Elastographie) zu leisten und somit zu erkennen, ob eine kleinste Veränderung „hart“ (und damit auffällig) oder „weich“ ist. Und das alles ohne schädliche Strahlung.
„Es ist aber nicht nur die technische Infrastruktur, auf die es ankommt: Natürlich muss auch der Arzt oder die Ärztin viel Erfahrung haben und speziell im Brustultraschall ausgebildet sein. Sonst hilft auch das beste Gerät nichts. Bei uns am Klinikum Bielefeld haben sich ausgewiesene Ultraschallexpertinnen und -experten zusammengefunden. Dies kann durch unsere Zertifizierungen dargestellt werden“, so die scheidende Gründerin des Brustzentrums, Dr. Angelika Cervelli.
In Deutschland können sich Ärztinnen und Ärzte von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) für den Brustultraschall zertifizieren lassen. Dafür müssen Qualifikationen nachgewiesen und Prüfungen absolviert werden. Es gibt 3 Stufen der Zertifizierung. Die höchste Stufe III können in Deutschland nur insgesamt 26 Ärzt*innen nachweisen. Und gleich zwei davon gibt es am Klinikum Bielefeld Mitte: PD Dr. Sebastian Wojcinski und der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde, Prof. Dr. Werner Bader. Aber auch Oberärzt*innen und Assistenzärzt*innen verfügen größtenteils über die Qualifikation der Stufe I-II. Eine derart geballte Kompetenz ist selten in Deutschland. Eine hochwertige Ausstattung mit Ultraschallgeräten und eine hohe Qualifikation der Anwender*innen (DEGUM Stufe II und III) machen eine Kernspintomographie in einem sehr hohen Prozentsatz nicht mehr nötig.
Und natürlich bildet das Brustzentrum nicht nur seine eigenen Mitarbeiter*innen in dieser wichtigen Untersuchung aus. Dazu der leitende Oberarzt des Brustzentrums, Samuel Gyapong: „Wir sind jeden Tag gern für unsere Patientinnen da. Bei uns gibt es zum Glück genug Zeit und genug Ärztinnen und Ärzte, um sich intensiv mit jeder Patientin zu beschäftigen. Aber noch etwas liegt uns am Herzen: Wir wollen unsere Kenntnisse nicht nur für uns behalten, sondern bilden auch aus: Junge Ärztinnen und Ärzte sind bei uns willkommen, sich mit den modernen Methoden vertraut zu machen und das alles bei uns zu lernen. Es ist zwar schön, dass wir hier in unserem Brustzentrum ganz weit vorne liegen, aber das muss auch in anderen Regionen ermöglicht werden.“
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