„Um zu wachsen, atmen die Bäume gigantische Mengen an klimaschädlichem CO2 ein. Innerhalb eines ganzen Jahres nimmt der deutsche Wald auf diese Weise fast so viel Kohlenstoffdioxid auf, wie die Industrie in Deutschland jährlich ausstößt“, erläutert Merker.
Es lässt sich überall beobachten: aus den bereits im letzten Jahr angelegten Knospen entwickeln sich neue Blätter und Nadeln in zartem Grün. Über kleine Öffnungen in den Blättern und Nadeln nehmen die Bäume CO2 aus der Luft auf. Mit Hilfe von Sonnenlicht und Wasser werden daraus dann Sauerstoff und Zucker. Während der Sauerstoff wieder in die Atmosphäre abgegeben wird, wird der Zucker mit dem Kohlenstoff in der Bastschicht des Baumes abwärts transportiert. Wachstumszellen, die im sogenannten Kambium unter der Bastschicht liegen, werden damit versorgt. Sie bilden jedes Jahr einen neuen Jahresring aus Holz, der die Bäume immer dicker werden lässt.
Aber nicht allein die Wälder dienen mit ihrem Wachstum dem Klimaschutz. Der Kohlenstoff wird Teil des Holzes und ist so lange darin gebunden und der Atmosphäre entzogen, wie das Holz besteht. Mit der Verwendung des Holzes als Baustoff, als Möbelstück oder Fußboden bleibt der Kohlenstoff so lange darin gespeichert, wie das Produkt besteht. Die Lücke, die der geerntete Baum im Wald hinterlassen hat, wird währenddessen bereits von einem kleinen Baum gefüllt, sodass die Wälder in ihrer Arbeit für den Klimaschutz nicht nachlassen. „Der Wald wird dadurch zu einer Kohlenstoffsenke, die mehr Kohlenstoff aufnimmt als sie abgibt. Verstärkt wird dieser Effekt durch die nachhaltige und naturnahe Nutzung des Holzes. Im Falle der Wahlmöglichkeit sollte man sich daher für Produkte aus Holz entscheiden“, so Merker.
Der Borkenkäferfraß an Nadelbäumen, Stürme, Dürren oder Waldbrände gefährden diese Klimaschutzleistung des Waldes. „Nach großen Schadereignissen ist es wichtig, den Wald zügig wieder aufzuforsten, damit einerseits der im Boden gespeicherte Kohlenstoff nicht entweicht und andererseits möglichst bald wieder Holz nachwächst“, erläutert Merker mit Blick auf die aktuelle Situation vor allem im Süden Niedersachsens.
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