Zwischen Tradition und Moderne: Wie arbeiten wir?

Was macht Arbeiterkultur aus? Wie hat sie sich entwickelt? Gibt es heute noch Arbeiterklassen? Wie wird Arbeiterkultur in Kunst und Kultur dargestellt?

Pünktlich zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit, befasst sich die aktuelle Schwerpunktausgabe 5/21 von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates mit „Arbeiterkultur – Zwischen Tradition und Moderne: Wie arbeiten wir?“. Die Ausgabe ist in Kooperation mit der Zeitschrift Theorie und Praxis der sozialen Arbeit (TUP) des AWO Bundesverbandes entstanden.

Themen der Schwerpunktausgabe sind unter anderem:

  • Arbeiterwohlfahrt – Geschichte, Arbeit & Auftrag
  • Arbeiterkultur und Arbeiterbildung
  • Soziale Klassen
  • Beschäftigungsverhältnisse: Arbeit an deutschen Bühnen, Orchestern und Stadttheatern
  • Gewerkschaften
  • Sozialpartnerschaft: Arbeitgeber und Arbeiternehmer
  • Zwischen Tradition und Start-ups: Kulturprogramme für Arbeitnehmende
  • Gastarbeitereinwanderung: Rolle & Bedeutung der Arbeiterwohlfahrt
  • Nichtakademikerkinder empowern: ArbeiterKind.de
  • Arbeiterschriftstellerzirkel in der DDR
  • Arbeiterhörspiel

Die Beiträge finden Sie in Politik & Kultur 5/2021 auf den Seiten 17 bis 31.

Der Herausgeber von Politik & Kultur und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Gibt es bei uns in Deutschland noch eine Arbeiterkultur, gibt es überhaupt noch Arbeiter? Welches Bild von Arbeiterinnen und Arbeitern haben wir? Sind Arbeiterinnen und Arbeiter, diejenigen, die in den Ländern des globalen Südens unsere Kleidung nähen, die hier zu Spottpreisen verschleudert wird? Sind es die Kinder, die in afrikanischen Minen unter schrecklichsten Umständen Kobalt für die Lithium-Ionen-Akkus unserer Handys schürfen. Oder sind es nicht auch jene, die bei amazon unter schwierigen Arbeitsbedingungen schuften, die bei Paketdiensten sich jeden Tag die Hacken ablaufen, die nachts Büros sauber machen, wenn sie nicht längst in Kurzarbeit geschickt oder entlassen wurden, weil viele Büros in der Coronakrise verwaist sind? Oder sind es diejenigen, die in der Automobilindustrie arbeiten und Einkommen erreichen, von denen mancher Künstler oder manche Künstlerin nur träumen kann? In dem Schwerpunkt in Politik & Kultur sind wir der Frage nachgegangen, was Arbeiterkultur heute ist und welche Traditionen bestehen.“

Prof. Dr. Jens M. Schubert, AWO-Bundesvorsitzender und Herausgeber von TUP, sagte: „Die AWO ist aus der deutschen Arbeiter*innenbewegung heraus entstanden und sieht sich hier nach wie vor stolz verwurzelt. Die soziale Arbeit des Verbandes war und ist deshalb immer durch die Perspektive derer geprägt, für die sie geleistet wird, und entwickelt sich zusammen mit ihr weiter. Das ist praktisch gewordene Solidarität: Nicht karitativ helfen und Menschen so zu Bittsteller*innen machen, sondern Hilfe zur Selbsthilfe geben – also das, was heute Empowerment genannt wird. Sie baut Brücken, lässt Menschen teilhaben und sie sich als eigenständige, handlungsfähige Akteur*innen in der Gemeinschaft erleben – ganz genau so, wie es die Kultur in besonderer Weise vermag. Die derzeitige Situation macht mehr als deutlich, wie dringend wir als Gesellschaft beides, soziale Arbeit und Kultur, brauchen. Wir können und müssen dabei den Dialog mit Kulturschaffenden suchen: Was können wir voneinander lernen? Ein solcher Dialog ist für alle Beteiligten fruchtbar. Deshalb freue ich mich besonders über den Themenschwerpunkt in der vorliegenden Ausgabe.“

Die Autorinnen und Autoren des Schwerpunktes sind:

Lara Althoff, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaften der WWU Münster; Wolfgang Barth, bis 2020 verantwortlich für das Thema Migration beim AWO Bundesverband; Theresa Brüheim, Chefin vom Dienst von Politik & Kultur; Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes; Hans Jessen, freier Journalist; Karl Karst, Kulturbeauftragter des WDR-Intendanten; Tobias Könemann, Geschäftsführer der Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer; Peter Kuleßa, Referent in der Abteilung Kommunikation des AWO Bundesverbandes; Jörg Löwer, Geschäftsführender Präsident der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger; Jonas Marggraf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaften der WWU Münster; Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung; Regine Möbius, Schriftstellerin; C. Wolfgang Müller war emeritierter Professor für Erziehungswissenschaften und Sozialpädagogik der TU Berlin; Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände; Andreas Reckwitz, Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin; Sven Scherz-Schade, freier Journalist; Jens M. Schubert, Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt; Katja Urbatsch, Gründerin und Geschäftsführerin von ArbeiterKind.de; Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di); Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur

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