„In einem Freibad für Frauen bricht der Kampf um den einzigen Mann in der Anlage aus – den Bademeister. Von solch skurrilen Geschichten leben gute Filme wie die neue Komödie Freibad von Ausnahmeregisseurin Doris Dörrie. Gerade in diesen schwierigen Corona-Zeiten ist es wichtig, dass uns ein Film auch mal wieder so richtig zum Lachen bringt. Es freut mich deshalb, dass wir mit dem FFF Bayern Projekte wie dieses unterstützen können. Lustige Geschichten, teilweise aber auch nachdenkliche und berührende. Und zum Schluss – das wünschen wir uns alle – am besten noch mit einem Happy End.“
ZU ALLEN GESTERN GEFÖRDERTEN PROJEKTEN
Produktion Kinofilm
2,47 Mio. Euro FFF Fördermittel gehen an acht Produktionen für das Kino.
Einen Culture-Clash vor spezieller Kulisse wird Doris Dörrie inszenieren: Die Komödie Freibad spielt in einem Frauenfreibad und beruht auf wahren Geschichten, die sich in einem Jahrhundertsommer abgespielt haben. Als immer mehr Damen im Freibad das kühle Nass aufsuchen, fühlen sich deutsche Frauen bedrängt und türkische Frauen missachtet. Als auch noch eine Gruppe Araberinnen auftaucht, wird es richtig eng. Emotionen schlagen hoch, Kämpfe brechen aus – um den besten Platz am Beckenrand und um die Aufmerksamkeit des plötzlich angeheuerten einzigen Mannes: Bademeister Nils! Das Drehbuch für die Constantin Filmproduktion schrieb Doris Dörrie gemeinsam mit ihren beiden Co-Autorinnen Madeleine Fricke und Karin Kaçi. Das Team hinter der Kamera ist fast ausschließlich weiblich besetzt. Die Dreharbeiten finden komplett in Bayern statt. Der FFF fördert das Projekt mit 750.000 Euro.
15 Jahre sind vergangen, seitdem mehrere Polizisten die Pianistin Jenny auf der Opernbühne in Handschellen abgeführt haben. Jetzt dreht Autor und Regisseur Chris Kraus die Fortsetzung seines preisgekrönten Kinofilms 4 Minuten. Das Kinoprojekt erzählt vom Leben Jennys, nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen wurde. Das Liebesdrama einer jungen Musikerin über den Kampf mit sich und der Welt, der nach 15 Jahren Haft nicht mehr am Piano entschieden wird. Hannah Herzsprung gelang mit 4 Minuten der Durchbruch, jetzt wird sie wieder die Rolle der Jenny übernehmen. Produzieren wird den Kinofilm 15 Jahre die Produktionsfirma Dor Film West mit 380.000 Euro FFF Fördermitteln.
In Mogadischu spielt der neue Kinofilm von Yasemin Samdereli (Regie) und Nesrin Samdereli (Drehbuch). Das Drama Samia erzählt die Geschichte der Sprinterin Samia Yusuf Omar, die Somalia bei den Olympischen Spielen 2008 vertrat: Als Neunjährige entdeckt Samia, dass sie schneller ist als alle anderen. Jungs, Mädchen, Erwachsene – sie schlägt sie alle. Als die islamistischen Extremisten an die Macht gelangen, ist alles auf einen Schlag verboten. Samia aber lässt sich nicht aufhalten. Grundlage für die Verfilmung ist der Roman Non dirmi che hai paura von Giuseppe Catozzella. Die Neue Bioskop Film realisiert das Projekt als Koproduktion mit italienischen und französischen Partnern. Der FFF hat das Projekt bereits in den Stadien der Stoff- und Projektentwicklung unterstützt und fördert nun mit 350.000 Euro die Produktion.
Schauspieler Charly Hübner wird zum ersten Mal Regie bei einem fiktionalen Film führen: Sophia, der Tod und ich wird ein Roadmovie über das Besondere am Leben, über die Liebe und den Tod. Das Drehbuch schrieb Lena May Graf nach dem gleichnamigen Roman von Thees Uhlmann. Realisiert wird das Projekt von DCM Pictures. Gedreht wird unter anderem im Allgäu. Der FFF fördert das Projekt mit 250.000 Euro.
In eineinhalb Jahren wird Werner Herzog 80 Jahre alt. Legendär wurde er bereits in jungen Jahren. Die Firma 3B-Produktion wird den Filmemacher mit einem Dokumentarfilm würdigen. Regisseur und Autor Thomas von Steinaecker möchte in Werner Herzog – Radical Dreamer ein umfassendes Porträt von und mit einem der einflussreichsten Künstler der Gegenwart zeigen. Der FFF fördert das Projekt mit 60.000 Euro. Ein weiterer gestern geförderter Dokumentarfilm porträtiert Lars Eidinger und ein dritter schildert das Leben eines jungen Cowboys in den Rocky Mountains.
Produktion Fernsehfilm und -serie
1,3 Mio. Euro gehen an die Produktion zweier Serienprojekte.
Mit 650.000 Euro fördert der FFF die SerieKaDeWe der Constantin Television für ARD Degeto und : Im Kaufhaus des Westens am Wittenbergplatz begegnen einander vier junge Menschen auf der Suche nach Glück und Selbstverwirklichung. Die wilden Zwanziger, gefeiert im legendären Club Eldorado, werden für die vier Freunde und „ihr“ KaDeWe zu einer Zeit des Umbruchs, der Neuerfindung und des Überlebenskampfs. Regie führt Julia von Heinz, die Drehbücher stammen von ihr, John Quester, Oskar Sulowski und Sabine Steyer-Violet. Weitere 650.000 Euro gehen an die Verfilmung von Ferdinand von Schirachs Kurzgeschichten-Band Strafe von Moovie für VOX und den RTL-Streamingdienst TVNOW.
Produktion Virtual Reality
Mit 30.000 Euro unterstützt der FFF die Produktion einer VR Experience: Do not stand at my grave and weep ist inspiriert vom gleichnamigen Gedicht von Mary Elizabeth Frye. Die Experience folgt in vier Zeitebenen den Erinnerungen einer emigrierten Jüdin an ihr früheres Leben in Deutschland und greift dabei die Entwicklungen der politischen Spannungen zwischen 1906 bis 1932 auf. Für Drehbuch und Regie ist Sandra Devonssay verantwortlich, Produktionsfirma ist die Film Crew Media in München.
Produktion Nachwuchsfilm
95.000 Euro FFF Fördermittel gehen an die Produktion von vier Projekten junger Filmemacherinnen und Filmemacher.
Louisa Grötsch macht mit Zwischen uns der Himmel ihr Diplom als Regisseurin an der Hochschule Macromedia: Hannes und Micha sind Brüder und unzertrennlich. Doch dann verursacht Micha durch einen Moment der Unachtsamkeit einen Autounfall, bei dem die Frau seines Bruders ums Leben kommt. Die Regisseurin hat auch das Drehbuch verfasst und wird den Kurzfilm selber produzieren.
Im Kurzfilm I Loved You First (Produktion: Schuldenberg Films) erzählt Autorin und Regisseurin Hai Anh Trieu von einem Mädchen, das sich im Wald verläuft; Erinnerungen an die Geschichten über die Flucht ihrer Mutter, die hochschwanger mit ihr durch den Bayerischen Wald nach Deutschland flüchtete, werden zur traumatischen Realität.
Projektentwicklung
Der FFF fördert zwei Kinofilm-Projekte im Stadium der Entwicklung mit insgesamt 135.000 Euro.
Die Nürnberger Firma Uncharted Territory entwickelt mit 100.000 Euro FFF Fördermittel den Animationsfilm Igraine Ohnefurcht, basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Cornelia Funke. Holger Tappe und Volker Engel führen Regie nach einem Drehbuch von Jane Ainscough. Die Ritter- und Zaubergeschichte handelt von der 12-jährigen Igraine, die mit ihrer Magier-Familie ein ziemlich langweiliges Leben auf Burg Bibernell führt und sich nichts sehnlicher wünscht, als Ritterin zu werden!
New!move films entwickelt den Kinofilm Kochschule Schwarz: Kurz vor Kriegsausbruch ermöglichen ein Anwalt und ein Koch den Münchner Juden eine letzte Chance zur Flucht – mit Koch- und Backkursen. Bei der Tragikomödie Regie führen wird Dani Levy nach einem Drehbuch von Alexander Costea und Tristan Fiedler.
Stoffentwicklung
Der FFF unterstützt neun Projekte in der Stoffentwicklungsphase mit insgesamt 245.000 Euro, darunter fünf Stoffe für Kino-Spielfilme, drei für Kino-Dokumentarfilme und einen Serienstoff.
Zu den geförderten Projekten gehören die aktuellen Stoffentwicklungen fpr Kino-Spielfilme von Franziska Schönenberger, Jayakrishnan Subramanian und Stefanie Ramb (Nominal Film), Alex Schaad und Niko Ballestrem (kalekone film Katharina Kolleczek & Lea Neu) und Tuna Kaptan (Donaukapitän) sowie für den neuen Kino-Dokumentarfilm von Thomas Riedelsheimer (Filmpunkt). Außerdem gefördert wurdedie Stoffentwicklung für eine Comedy-Serie der Produktionsfirma Horse&Fruits: Autor Claudius Beutler schreibt das Drehbuch zu Neyla. Darin geht es um die Frage, wer Neylas Vater ist. Ihre Mutter Susi schuldet nicht nur ihrem Mann, sondern der ganzen Welt eine Antwort. Denn Baby Neyla ist zur Hälfte ein Alien.
Verleih und Vertrieb
Der FFF fördert die Herausbringung von vier weiteren Titeln mit insgesamt 150.000 Euro: Den historischen Liebesfilm Eiffel in Love (Constantin Film Verleih), die Tragikomödie Die Rettung der uns bekannten Welt (Warner) sowie die beiden Arthouse-Dramen Mein Sohn (Warner) und Das Mädchen mit den goldenen Händen (Wild Bunch Germany).
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