„Was dargestellt ist, ist absolut unwichtig“, sagt der weltbekannte Maler, Zeichner und Druckgrafiker aus New York im Interview mit seinem Kollegen David Salle.
Er bevorzuge Bilder, auf denen sich das Motiv nicht so aufdränge, es gehe schließlich um Kunst und Künstlichkeit, um formalästhetische Überlegungen und um kühle Reduktion. Kühne Worte eines kühnen Künstlers, der die Empfindung verbal verbannen kann, malerisch nicht ganz. Katz liebt, wie man auch erfährt, das quirlige Großstadtleben, den Reiz spannungsreicher, schnelllebiger Gleichzeitigkeit, den Modern Dance, die Cocktailparty, die Extravaganz hier, den Times Square dort in der Heimat New-York-City, das alles von Herzen und von innen heraus, so sehr, dass er all diese so „wonderfull moments“ festhalten möchte, verwahren, für immer.
Ganz zur Freude all seiner Fans, schenkt er der Welt immerhin die wohl wunderschönsten, makellosesten und stilsichersten Portraits und Landschaften seitjeher, ganz ohne unnütze Nebensächlichkeit, ohne störendes Detail. Die Frage nach Perfektion, Norm und Klischee drängt sich da freilich auf, auf beeindrucke wie irritierende Weise zugleich. Großartig. Modern. Schön.
Alex Katz wird als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer 1927 in Brooklyn geboren. Er studiert Kunst erst an der Cooper Union Art School in New York, wo er später eine Gastprofessur innehat (1994), dann an der Skowhegan School of Painting and Sculpture in Maine. Als Träger des Guggenheim-Stipendiums und der St.-Gaudens-Medal in Art (Metropolitan Museum) wie als Stipendiat der anerkannten American Academy in Berlin, sticht er schnell aus dem Pool der späteren US-Pop-Art-Künstler heraus. Zahlreiche Ausstellungen weltweit geben ihm Recht, machen ihn groß – die für 2022 geplante Retrospektive im New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum ist sicher ein Ausstellungs-Höhepunkt. Mit Frau Ada im Kreis seiner Familie um Sohn Vincent lebt und arbeitet er in New York und Maine.
Katz steht für eine späte Form der amerikanischen Pop-Art, der Post-Pop-Art, wenn man so will, die sich ihrer Zeit gemäß im Trubel aufkommender visueller Reizüberflutung mit dem Moment beschäftigt, nach dessen Wertigkeit fragt, das mit Mitteln der Werbung, plakativ, flächig, großformatig, schemenhaft, reduziert. Raffiniert.
Die GALERIE NOAH im Augsburger Glaspalast freut sich, mit über 20 exklusiven Sieb- und Pigmentdrucken, Holzschnitten und Lithografien aus 30 Jahren in den Bann des Alex Katz ziehen zu können, der sich der Druckgrafik genauso leidenschaftlich verschrieben hat wie der Malerei. Im Studio der Galerie passend dazu: zehn Drucke und Zeichnungen seiner Vorbilder, Vorgänger und Wegbereiter Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Tom Wesselmann. Die große Show „Alex Katz – Til Today“ ist bereits eröffnet und wartet geduldig auf Besucher.
Verlängert bis 13. Juni 2021!
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