Angepasste Vollkost ersetzt leichte Vollkost
Empfohlen wird diese Kost häufig bei „nervösem“, empfindsamem Magen und Darm. Auch bei verschiedenen Krankheiten von Magen, Darm, Galle, Leber und Bauchspeicheldrüse wie z. B. Gastritis kann eine angepasste Vollkost sinnvoll sein. Im Leitfaden „Ernährungstherapie in Klinik und Praxis“ (LEKuP) ersetzt die „angepasste Vollkost“ die frühere Bezeichnung „leichte Vollkost“. Der neue Begriff unterstreicht die größere Bedeutung auf die Anpassung der Kost an die individuell oft unterschiedliche Verträglichkeit von Lebensmitteln.
Vollwertig essen statt Diät halten – gegessen werden kann und soll, was vertragen wird
Strenge Diäten, wie sie früher bei Krankheiten der Verdauungsorgane als Schonkost empfohlen wurden, bergen durch das Verbot zahlreicher Lebensmittel und Speisen die Gefahr einer einseitigen Ernährung und begünstigen eine Mangel- und Unterernährung. Im Gegensatz dazu nutzen Betroffene in der angepassten Vollkost die Vielfalt der Lebensmittel und stellen den Speisenplan nach individueller Verträglichkeit zusammen. Gegessen werden kann und soll, was vertragen wird! Damit ist, wie bei der vollwertigen Ernährung, eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen sichergestellt und der Energiebedarf gedeckt. Zwar kann die angepasste Vollkost die Krankheit selbst nicht heilen, kann aber dazu beitragen, Symptome von Verdauungsbeschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern.
Was tun, wenn Lebensmittel nicht bekömmlich sind?
Welche Lebensmittel bzw. Speisen leicht bzw. schwer bekömmlich sind, ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Es ist daher wichtig herauszufinden welche Lebensmittel oder Faktoren die Beschwerden verursachen könnten. Ein Ernährungs- und Symptomtagebuch, in dem über mehrere Tage alle verzehrten Lebensmittel und Speisen sowie eventuell auftretende Beschwerden notiert werden, kann helfen, mögliche Zusammenhänge sichtbar zu machen. Anhand dieser lässt sich eine persönliche Liste von verträglichen und unverträglichen Lebensmitteln bzw. Speisen erstellen. Besondere Ereignisse wie z. B. Stress oder Urlaub sollten auch erfasst werden, da sie sich ebenfalls auf die Verdauung bzw. Verträglichkeit auswirken können. Auch die Zubereitungsart, Temperatur der Speisen, Größe und Anzahl der Portionen, Essgeschwindigkeit und Bewegung können die Verträglichkeit beeinflussen.
Die 3., vollständig überarbeitete Auflage der DGE-Infothek „Angepasste Vollkost“ zeigt anhand des DGE-Ernährungskreises, wie eine ausgewogene Ernährung trotz Magen-Darm-Beschwerden möglich ist. Die Broschüre enthält viele praktische Tipps zur Auswahl und Zusammenstellung von Lebensmitteln und Speisen, sowie Zubereitungsvorschläge. Einschränkungen in der Lebensmittelauswahl bei bestimmten Krankheitsbildern, wie z. B. der Verzicht auf alkoholische Getränke bei Leber- oder Bauchspeicheldrüsenkrankheiten, werden ebenfalls thematisiert. Für die einzelnen Lebensmittelgruppen gibt es jeweils Tipps u. a. zu verträglicheren Produkten oder zur Zubereitung. Empfehlungen für die Praxis helfen, die angepasste Vollkost individuell umzusetzen. Infos und Adressen für eine qualifizierte Ernährungsberatung runden den Ratgeber ab. Die 28-seitige DGE-Infothek „Angepasste Vollkost“ kann unter der Artikel-Nr. 123030 für 1,00 EUR zzgl. Versandkosten beim DGE-MedienService bestellt werden.
Hintergrundinformation:
Die Broschüre „Angepasste Vollkost“ (Artikel-Nr. 123030) gehört zur Reihe der DGE-Infotheken, die u. a. die Themen Essen und Trinken bei Diabetes mellitus, Fructosemalabsorption, Gicht, Osteoporose und Lebensmittelallergien behandeln. Für Ernährungsfachkräfte sind die Infotheken ein ideales Medium zur Weitergabe an Klient*innen. Die Broschüren können zum Preis von je 1,00 EUR zzgl. Versandkosten beim DGE-MedienService bestellt werden.
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