Berliner Grundwasserspiegel sinkt und sinkt

Am heutigen Weltwassertag mahnt der NABU Berlin einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Trinkwasser in der Hauptstadt an. Durch viel zu hohe Fördermengen ist der Grundwasserspiegel in den letzten Jahrzehnten vielerorts dramatisch gesunken – mit katastrophalen Folgen für die Natur. „Die Berliner Moore und Feuchtgebiete trocknen aus, unsere Wälder vertrocknen“, sagt Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin des NABU Berlin. „So kann es nicht weitergehen. Berlin muss endlich den Naturschutz bei der Grundwasserförderung mitdenken und konsequent auf Wassersparen setzen!“

Wasserwerke fördern ohne Genehmigung

Nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie darf sich der Zustand geschützter FFH-Gebiete, zu denen die Berliner Moore gehören, nicht verschlechtern. Berlin ist deshalb nach EU-Recht verpflichtet, alles zu tun, um den Zustand der FFH-Gebiete zu verbessern. „Die Missstände sind seit vielen Jahren bekannt, aber Senat und Berliner Wasserbetriebe schieben das Problem weiter vor sich her“, kritisiert Schlaberg. Bis heute fördern sechs der neun Berliner Wasserwerke ohne ordentliche Genehmigung.

Besonders kritisch stellt sich die Lage derzeit im Spandauer Forst dar. Obwohl er bereits jetzt unter der Trinkwasserentnahme durch das Wasserwerk Spandau leidet, will das benachbarte Wasserwerk Staaken in Brandenburg künftig etwa 50 Prozent mehr Wasser fördern als bisher. Schon die aktuelle Fördermenge von etwa vier Millionen Kubikmetern pro Jahr führte zu gravierenden Auswirkungen auf die Vegetation im FFH-Gebiet „Falkenseer Kuhlake“. Diese Effekte werden in den Antragsunterlagen jedoch nicht berücksichtigt. „Die Wasserwerke Staaken und Spandau zapfen denselben Grundwasserkörper an, und deshalb befürchten wir, dass sich der Zustand von Spandauer Forst und Falkenseer Kuhlake weiter verschlechtert“, sagt Schlaberg.

SenUVK ignoriert das Problem

Im August 2020 wies die Berliner Arbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN), deren Mitglied der NABU Berlin ist, in einem Brief an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) auf den Konflikt zwischen Trinkwasserförderung und Naturschutz hin. Bis heute hat die SenUVK nicht auf dieses Schreiben geantwortet.

Über den Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 19.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter berlin.nabu.de.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 284984-0
Telefax: +49 (30) 284984-2000
http://www.nabu.de

Ansprechpartner:
Juliana Schlaberg
Naturschutzreferentin des NABU Berlin
Telefon: +49 (30) 9860837-35
E-Mail: jschlaberg@nabu-berlin.de
Alexandra Rigos
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (30) 9860837-18
E-Mail: arigos@nabu-berlin.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel