Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys widmet die Staatsgalerie dem Künstler eine Ausstellung, die das Verhältnis des Künstlers zur Institution Museum in den Blick nimmt. Ausgangspunkt ist der Beuys-Raum in der Staatsgalerie, den der Künstler im Jahr 1984 selbst eingerichtet hat – mit sechs, sehr unkonventionell neu präsentierten Werken, so dass ein neues Kunstwerk entstanden ist.
Joseph Beuys war ein charismatischer Künstler mit einem Gestaltungswillen, der an den Grenzen von Institutionen und Museen keinen Halt machte. Seine Aktionen fanden deshalb häufig außerhalb des Museums statt, denn letztlich ging es ihm darum, durch Kunst die Gesellschaft zu gestalten. Wenn Beuys dennoch in Museumsräumen arbeitete, so eignete er sich die Räume in einer Weise an, die mit den Konventionen der Institution radikal brach.
Direktorin Christiane Lange sagt: »Für Beuys sollte das Museum ein Ort gesellschaftlicher Debatten sein. Dass wir das Ende der Corona-Pause mit der Eröffnung einer ihm gewidmeten Ausstellung feiern, wäre sicherlich ganz in seinem Sinne gewesen.«
Kuratorin der Ausstellung ist Ina Conzen, langjährige Leiterin der Abteilung Wissenschaft und Hauptkonservatorin 20./21. Jahrhundert. Sie sagt: »Beuys starb vor über 30 Jahren, aber als vehementer Verfechter von ökologischen, basisdemokratischen und spirituellen Belangen ist er von geradezu verblüffender Aktualität. Dass er davon überzeugt war, dass Künstler die Welt verändern können, ist wunderbar!«
Die Ausstellung zeichnet Beuys‘ sensibles Arbeiten zwischen Werk, Betrachterin und Betrachter sowie Museumsraum anhand von Fotografien, Filmaufnahmen und Objekten nach. Mit dabei ein umfassendes Konvolut an Fotografien von Lothar Wolleh (1930-1979), der Beuys über Jahre begleitete.
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