Diese erfreuliche Entwicklung kommt leider viel zu spät. Die unsinnig hohen Überkapazitäten von Containerschiffen haben bereits zu mehr als 1.000 Schiffsinsolvenzen geführt. Weit mehr als 100.000 private Anleger haben in den letzten Jahren hunderte Millionen Kapital verloren. Treiber dieses größten „Anleger-Skandals“ waren nach Überzeugung von Wilfried Beneke die Banken. Vornehmlich die Landesbanken, deren riesige Spekulationsverluste der Steuerzahler übernehmen musste, haben Initiatoren ermuntert nicht benötigte Schiffe aufzulegen, Kommanditkapital von privaten Anlegern einzusammeln und zu verbrennen. Als skandalös empfindet es Wilfried Beneke wie jetzt, auch noch 15 Jahre nach der Investition, die privaten Anleger erneut zur Kasse gebeten werden. Insolvenzverwalter fordern vor mehr als 10 bis 15 Jahren gezahlte Ausschüttungen zurück. Da nicht jeder Richter und Insolvenzverwalter diese „Abzocke“ unterstützen, muss oft der Sitz des Fonds verlegt werden zu einem kooperationswilligen Insolvenzverwalter und einem übernahmebereiten Gericht. Wie anders ist es zu erklären, dass international operierende Schiffsfonds kurz vor der Insolvenz ihren Sitz nach Westerland oder Winsen verlegen. Der Anleger wird dazu nicht gefragt, es genügt dass er die unnötige Sitzverlegung bezahlt. Die Politik sieht diesen dreisten Manövern moderner Piraten tatenlos zu. Die Justiz verdankt dem „Anleger-Skandal“ ein jahrelanges Beschäftigungsprogramm, dass viele gut bezahlte Stellen geschaffen hat.
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