Wie der ungenannte Unternehmer denken viele Betriebsinhaber in Deutschland. Dabei es geht in den meisten Fällen gar nicht um gezielte Angriffe. Nicht um einzelne Patente, individuelle Produktionsprozesse oder spezifische Kundendaten. Die Angreifer nehmen nämlich, bildlich gesprochen, erst einmal eine Schrotflinte. Und warten ab, was passiert.
Einem "aktiven" Cyber-Angriff gehen i.d.R. viele Monate des Wartens voraus. Der Beobachtung. Denn wenn "nichts" passiert, fühlen sich die Unternehmen sicher. Oft ist aber schon eine Schadsoftware "im System", z.B. über einen geklickten E-Mail-Anhang. Und irgendwann schlägt der Angreifer zu – plötzlich sind alle Daten verschlüsselt. Der Super-Gau!
"Sensibilisieren ist für mich das Wort des Jahres" so Strategieberater Michael Lück. Er nutzt für seine Arbeit mit Menschen ein besonderes Format – die völlige Dunkelheit. "Weg vom Kopf – hin zum Bauch" so der Kölner Berater. "In völliger Dunkelheit nehmen wir in den Stimmen von Kunden und Mitarbeitern feine Nuancen besser wahr. Wir werden so deutlich sensibler – auch und gerade für Risiken der IT-Sicherheit".
Und wenn es passiert – wie sieht gelungene Krisen-Kommunikation überhaupt aus? "Es gibt kein Patentrezept", so Krisensimulationsexperte Seegers. "Je besser die Unternehmen "auf Krise" vorbereitet sind, je genauer jeder weiß, was er bzw. sie zu tun hat, desto souveräner kann die Geschäftsleitung mit einer Krise umgehen." Genau das ist das Ziel von Ekkehard Seegers: Führungskräfte im Umgang mit Krisen schulen.
"Je "echter" die Situation, umso mehr Adrenalin wird freigesetzt. Das Herz muss den Menschen – bildlich gesehen – in die Hose rutschen", so der erfahrene PR- & Krisenmanager. Deshalb empfiehlt er den Unternehmen, nur ein kleines Team in die Krisen-Simulation einzuweihen und alle anderen der Situation "real life" auszusetzen.
"Die Lernkurve ist unglaublich" ergänzt Seegers. Nach nur einem Tag Krisensimulation, die natürlich sehr gut vorbereitet werden muss und von externen Experten und einem Kamerateam begleitet wird, liegen die neuralgischen Punkte im Unternehmen blank. "Der Tag hat schonungslos und mit unglaublicher Klarheit deutlich gemacht, wo wir uns verbessern müssen" so der Unternehmer aus NRW. Jetzt werden die Handbücher umgeschrieben – und jeder weiß ganz genau, was im Fall der Fälle tatsächlich zu tun ist.
Das optimale Setting liegt auf der Hand. "Sensibilisierung für Risiken im Darknet – natürlich in absoluter Dunkelheit", so Stratege Lück. "Alle Führungskräfte sind hier weit außerhalb ihrer Komfortzone. Eine ideale Situation, um wirklich betroffen zu machen." Auch die Lernkurven sind intensiver, wenn Tage und Wochen nach der Krisensimulation die Erfahrungen besprochen werden – Teamsitzungen auch in Lichtlosigkeit.
Ob Stromausfall oder Leckage, ob Explosion oder IT-Ausfall – die Möglichkeiten, in eine Krise zu geraten, sind mannigfaltig. Und diese Risiken sind für kleine und mittlere Unternehmen nicht minder groß. Nach Schätzungen von Experten kommen nur ca. 5 – 10% der "erfolgreichen" Cyberangriffe an die Öffentlichkeit. Deswegen ist Krisensimulation keine "Kann" – Frage, sondern ein Muss. Denn die Wahrscheinlichkeit, mit einer Krise umgehen zu müssen, steigt von Tag zu Tag.
Michael Lück bietet bereits seit 2004 außergewöhnliche Trainings in völliger Lichtlosigkeit an. Die in 2012 unter Leitung von Prof. Holzmüller (TU Dortmund) durchgeführte Kreativitätsstudie bestätigte: in absoluter Dunkelheit sind die Menschen deutlich kreativer – um bis zu 30%!
"Richtig zuhören – anderen Menschen, ganz besonders aber sich selbst" ist das Leitmotiv des Kölner Beraters. Unternehmen wie BMW, Currenta und Trilux, aber auch Pharmakonzerne und NGO’s nutzten bereits das außergewöhnliche Format. www.licht-los.de
Ekkehard Seegers blickt auf mehr als 30 Jahre Public Relations-Erfahrung in der chemischen Industrie zurück, wo Krisenkommunikation immer eine wichtige Rolle spielte. Heute ist er als freier Trainer, Berater und Lehrbeauftragter tätig. Er entwickelt und realisiert Krisensimulationen, insbesondere für KMU www.seegers-consult.de
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