"Diese Pandemie stellt auch unsere Feuerwehrleute und Katastrophenschützer auf eine harte Probe. Das gilt für die Aufrechterhaltung der aktuellen Einsatzfähigkeit ebenso wie für die Nachwuchsgewinnung. Und deshalb bin ich erleichtert, dass wir ab der kommenden Woche nun endlich wieder einen echten Präsenzbetrieb empfeh-len können – wenn auch natürlich noch nach Stufen und unter Einhaltung der erfor-derlichen Hygienebestimmungen", sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack in Kiel.
Landesbrandmeister Frank Homrich ergänzt: "Die Feuerwehren arbeiteten auch in Zeiten des Lockdowns mit einem hohen Ausbildungsstand und mit viel Professionali-tät die anfallenden Einsätze ab. Zu keinem Zeitpunkt war die Einsatzfähigkeit gefähr-det. Aber Feuerwehrdienst lebt vom Miteinander und dem persönlichen Austausch. Und nach dem zweiten Lockdown und einem eingeschränkten Dienst im Sommer 2020 schieben wir nunmehr einen riesigen Berg an Fortbildungen, Grundausbildun-gen und nötigen praktischen Übungen vor uns her, den es nun abzubauen gilt."
Ein entsprechendes Schreiben mit den detaillierten Regelungen ging heute an die zuständigen unteren Feuerwehraufsichts- und Katastrophenschutzbehörden, den Landesfeuerwehrverband und die Trägerorganisationen der Katastrophen-schutzeinheiten.
Mit der Empfehlung, die gewählte Stufe zur Durchführung des Dienstbetriebes in Ab-hängigkeit zur Entwicklung der Infektionszahlen zu setzen, seien regionale, an die Infektionsentwicklung angepasste Regelungen möglich.
Grundlage für die Bestimmung der zulässigen Stufe bilden die von den jeweils zu-ständigen Gesundheitsbehörden ermittelten durchschnittlichen Inzidenzwerte
Inzidenzwert zwischen 50 und 100 = Stufe 1
Inzidenzwert zwischen 35 und 50 = Stufe 2
Inzidenzwert kleiner 35 = Stufe 3
Je nach Stufe empfiehlt das Ministerium folgende Vorgehensweise:
Stufe 1
Übungs- und Ausbildungsveranstaltungen maximal in Gruppenstärke Alle Teilnehmer tragen eine medizinische Mund Nasen Bedeckung.
Abstandsregeln werden möglichst eingehalten.
Handdesinfektion und allgemeine Hygieneregeln werden eingehalten.
Benutztes Gerät wird nach dem Dienst gereinigt und ggfs. desinfiziert.
Auf übliche Begrüßungsrituale wird verzichtet.
Auf einen gemütlichen Dienstausklang wird verzichtet.
Stufe 2
Übungs- und Ausbildungsveranstaltungen maximal mit 2 Gruppen Alle Teilnehmer tragen eine medizinische Mund Nasen Bedeckung.
Abstandsregeln werden möglichst eingehalten.
Handdesinfektion und allgemeine Hygieneregeln werden eingehalten.
Benutztes Gerät wird nach dem Dienst gereinigt und ggfs. desinfiziert.
Auf übliche Begrüßungsrituale wird verzichtet.
Auf einen gemütlichen Dienstausklang wird verzichtet.
Stufe 3
Dienste mit maximal 40 Teilnehmern Alle Teilnehmer tragen eine medizinische Mund Nasen Bedeckung.
Abstandsregeln werden möglichst eingehalten.
Handdesinfektion und allgemeine Hygieneregeln werden eingehalten.
Benutztes Gerät wird nach dem Dienst gereinigt und ggfs. desinfiziert.
Auf übliche Begrüßungsrituale wird verzichtet.
Auf einen gemütlichen Dienstausklang wird verzichtet.
Selbstverständlich ist zur Kontaktnachverfolgen bei allen Ausbildungsdiensten eine Anwesenheitsliste zu führen. Personen mit Erkrankungen und/oder Erkältungssymptomen dürfen weder am Übungs- und Ausbildungsdienst noch am Einsatzdienst teilnehmen.
Die Ministerin zeigte sich erfreut, dass in Abstimmung mit den Sozialministerium auch der Jugend- und Kinderfeuerwehrdienst unter Auflagen empfohlen werden kann. Voraussetzung dafür soll eine feste Gruppenzuteilung und eine maximale Gruppengröße von 10 Personen sein.
Das Üben der musiktreibenden Züge in den Feuerwehren ist aktuell nur im Freien erlaubt. Öffentliche Auftritte bleiben vorerst untersagt.
Die Ministerin betonte, dass die finale Entscheidung über die Gestaltung des Dienstbetriebes dem jeweiligen Träger der Feuerwehr oder dem jeweiligen Träger der Einheit oder Einrichtung des Katastrophenschutzes in Abstimmung mit der zuständigen unteren Katastrophenschutzbehörde vorbehalten ist.
"Natürlich ist am Ende die jeweilige Lage vor Ort entscheidend, und deshalb muss das auch vor Ort entschieden werden", so Sütterlin-Waack.
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