Aufgrund der Corona-Einschränkungen kann das Programm nicht wie geplant als Mischung aus Online-Veranstaltungen und Terminen im Freien durchgeführt werden, sondern wird nun rein digital stattfinden. Herzstück sind zwei Online-Diskussionen mit Expert*innen zu Moor- und Klimaschutz sowie ein digitales Pub-Quiz, bei dem naturinteressierte Rätselfreund*innen auf ihre Kosten kommen. Ursprünglich waren darüber hinaus auch Führungen durch Hamburger Moore sowie Info-Stände zum torffreien Gärtnern geplant, die nun leider entfallen. Der NABU Hamburg bietet als Ersatz dafür ab dem 19.3. jedoch kurze Filmclips und hilfreiches Informationsmaterial auf seiner Website an. Das komplette Programm und alle Infos gibt es unter: www.NABU-Hamburg.de/torftage
Zum Auftakt findet am Freitag, den 19.3. um 18 Uhr eine digitale Podiumsdiskussion zur Frage statt: „Was hat Torf mit dem Klima zu tun?“ Mit Expert*innen aus Politik, Behörde, Verbänden und interessierten Gästen soll dabei diskutiert werden, wie Moor- und Klimaschutz zusammenhängen und warum intakte Moore so wichtig fürs Klima sind. Wie geht die Politik mit der Ressource Torf und unseren Mooren um? Was passiert in Hamburg und auf Bundesebene für den Moorschutz? Wie können wir unsere Torfnutzung reduzieren?
Am Donnerstag, den 25.3. um 18 Uhr folgt gemeinsam mit der Naturschutzjugend (NAJU) Hamburg die digitale Diskussion „Torf und ich!“, bei der unser Konsumverhalten in den Vordergrund rückt. Ob im Supermarkt, Gartencenter oder auf dem Sportplatz, ohne Torf kann vieles aktuell nicht produziert werden. Gemeinsam mit verschiedenen Expert*innen aus den Bereichen Verbraucherschutz, Gartenbau und klimaverträglicher Ernährung wollen wir diskutieren, wie wir mit unserem Verhalten zu mehr Moor- und Klimaschutz beitragen können.
Zum Abschluss der Torf-Tage findet am Freitag, den 26.3. ab 19 Uhr ein digitales Pub-Quiz rund um Umwelt- und Naturschutzthemen statt. Ob alleine oder im Team, jede*r kann mitmachen und in verschiedenen Raterunden sein Wissen testen. Neben einem unterhaltsamen Abend winken auch Preise, z.B. eine exklusive Führung mit dem NABU durch das Hamburger Wittmoor.
Die Torf-Tage finden in Kooperation mit der Hamburger Stadtreinigung statt und werden von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) gefördert.
Programm & Infos: www.NABU-Hamburg.de/torftage
Hintergrund:
Weltweit bedecken Moore nur 3 % der Landfläche unserer Erde, binden aber ungefähr 30 % des in Böden gespeicherten Kohlenstoffs. Kein Ökosystem ist hier effizienter. In Deutschland halten Moore mehr Kohlenstoff als alle Wälder im Boden zurück, obwohl sie auch bei uns nur 5 % der Landesfläche ausmachen. Diese einzigartige Fähigkeit liegt einzig am Torf, in dem abgestorbene Pflanzen über Jahrtausende unter Wasser luftdicht konserviert werden. Sinkt der Wasserstand im Moor, wird der Torfkörper freigelegt. Mikroorganismen beginnen ihn zu zersetzen, er oxidiert und der gespeicherte Kohlenstoff verwandelt sich in CO2. So wird ein zerstörtes Moor zur Quelle von Treibhausgasen.
Tatsächlich gehen deutschlandweit circa 5 % der klimaschädlichen Emissionen auf degenerierte und vor allen Dingen vom Menschen genutzte Moorflächen zurück. Das entspricht ungefähr dem Flugverkehr über Deutschland innerhalb eines Jahres. Daher bedarf es dringend mehr Aufmerksamkeit für den Schutz von Mooren, wenn über Artensterben und Klimawandel gesprochen wird, wie Malte Siegert als 1. Vorsitzender des NABU Hamburg bekräftigt: „Moore wieder zu vernässen, ist das oberste Gebot – sowohl für den Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten als auch für den Klimaschutz. Wir können es uns nicht leisten, in der Klimadebatte auf Moorschutz zu verzichten.“
In Hamburg gibt es über das Stadtgebiet verteilt viele Restmoore, die zum größten Teil in Naturschutzgebieten liegen. Neben fehlenden oder unzureichenden Vernässungsmaßnahmen und einer zu intensiven Nutzung von Moorböden (z.B. in der Landwirtschaft) gibt es noch ein weiteres Problem, das zum weltweiten Schwund der wertvollen Ökosysteme beiträgt: Die Nutzung von Torf. Sowohl im Erwerbsgartenbau als auch in privaten Gärten wird noch immer torfhaltige Pflanzenerde verwendet. Mit torffreiem Gärtnern kann jede*r einen einfachen Beitrag für den Erhalt von Mooren und damit für den Klima- und Artenschutz leisten – auch schon im eigenen Blumentopf!
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