Mit dem Einstieg in eine gemeinschaftliche Verschuldung über die EU-Kommission ist laut Bundesfinanzminister Scholz ein entscheidender Schritt in einer europäische Fiskalunion getan worden. Die haftungsrechtlichen Verflechtungen in der Eurozone werden immer tiefer und vielschichtiger. Zudem wird der Weg für Steuern auf EU-Ebene geebnet. Das alles stärkt die Wahrnehmung der Eurozone als Haftungsunion und deshalb kann selbst eine Regierungskrise in Italien die Anleger nicht nervös machen. Es muss allerdings auch betont werden, dass in der Person des neuen Präsidenten Mario Draghi, ehemaliger Chef der EZB, die aus Sicht der Märkte perfekte Lösung für die Regierungskrise gefunden wurde. Die Hoffnungen, dass es „Super-Mario“ gelingt, die seit langem überfälligen Strukturreformen in Italien auf den Weg zu bringen, sind jedenfalls in hohem Maße vorhanden.
Unter den Ländern mit einer hohen Austrittswahrscheinlichkeit bleibt Italien mit einem Wert von 2,4% unverändert der Spitzenreiter. Allerdings ist der absolute Wert keineswegs besorgniserregend.
Hintergrund
Der monatlich erscheinende sentix Euro Break-up Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats erhoben und am darauffolgenden Dienstagmorgen veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen. Weitere Details zum sentix Euro Break-up Index sowie aktuelle Werte finden Sie unter https://ebi.sentix.de.
Der aktuelle Wert des sentix Euro Break-up Index in Höhe von 4,0% bedeutet, dass zurzeit genau dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der sentix EBI mit 73% im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum stammt mit 3,5% aus dem Januar 2021.
An der aktuellen Umfrage, die vom 25.02.2021 bis zum 27.02.2021 durchgeführt wurde, beteiligten sich mehr als 1.000 private und institutionelle Anleger.
sentix ist der Pionier und führende Anbieter von Sentiment-Analysen (Behavioral Finance) in Europa. Seit 2001 befragt sentix wöchentlich rund 5.000 Anleger aus über 20 Ländern (davon über 1.000 institutionelle und fast 4.000 Einzelanleger) zu ihren Erwartungen an die Finanzmärkte sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung und zu ihren Portfoliomaßnahmen. Die Ergebnisse der sentix-Umfrage sind repräsentativ für eine breit diversifizierte Investorengruppe.
Die sentix-Befragungen bieten die seltene Kombination aus einer großen Teilnehmerzahl, hoher Qualität und einer herausragenden Geschwindigkeit bei der Informationsbeschaffung und -weitergabe. Alle sentix Indizes sind für sentix Datenkunden regelmäßig nur etwa einen Tag nach Abschluss jeder Umfrage zugänglich – über die sentix Website oder Bloomberg. sentix-Kunden können so die sentix Daten nahezu in Echtzeit nutzen, um ihre Performance weiter zu verbessern.
Die sentix GmbH wurde 2001 gegründet und bildet heute die Basis für alle Dienstleistungen, die die sentix Gruppe ihren Kunden im Bereich Behavioral Finance anbietet.
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