„Der Beitrag von bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit zum Funktionieren und Erfolg unserer Gesellschaft wird weiterhin systematisch unterbewertet“, sagt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Vor allem Frauen leisten Care-Arbeit und werden dafür nicht angemessen gewürdigt. In der beruflichen Pflege gibt es nach wie vor große Probleme zum Beispiel bei der Stellenausstattung und der Bezahlung. Die Versorgung bei Pflegebedürftigkeit würde ohne die vielen Angehörigen, die pflegen nicht funktionieren.“
„Auch wenn die Pflegeberufe während der Pandemie viel Wertschätzung erfahren hätten,“ so Bienstein, „habe bis heute keine Trendwende zur Lösung der vielen Probleme und zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen stattgefunden“.
Der DBfK schließt sich den Forderungen zur Neubewertung von Care-Arbeit, zur finanziellen Aufwertung und für bessere Arbeitsbedingungen in den Care-Berufen aus dem »Manifest der Vielen« an. „Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, diese wichtige und überwiegend von Frauen geleistete Arbeit anzuerkennen und aufzuwerten. Nur wenn die Rahmenbedingungen z.B. in der Pflege endlich verbessert werden, können wir auch in Zukunft noch auf professionelle Pflege bauen. Für die anderen Care-Berufe sieht die Prognose nicht besser aus“, so Bienstein.
Care-Arbeit ist noch immer überwiegend die Arbeit von Frauen. Weit über 80 Prozent der professionellen Care-Arbeit in Deutschland wird von Frauen geleistet, zeigen die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit und des statistischen Bundesamtes. Allein in den Pflegeberufen liegt der Frauenanteil bei rund 85 Prozent, in ambulanten Diensten sogar bei 87 Prozent. 34 Prozent der berufstätigen Frauen sind in den Care-Berufen tätig.
Das Equal Care Manifest hier zum Download: https://equalcareday.de/manifest/
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