Kerstin Hurek, Leiterin des Stabs Verkehrspolitik des ACE, zu den Unfallzahlen des Jahres 2020: „StVO-Novelle verkorkst, Verkehrssicherheitsprogramm abgelaufen, Tempo 130 auf Autobahnen blockiert, ÖPNV abgehängt: Das ist die bittere Bilanz der verkehrspolitischen Arbeit des Bundes im Jahr 2020. Die Unfallzahlen im vergangenen Corona-Jahr als verkehrspolitischen Erfolg zu verbuchen, wäre geradezu zynisch. Der Anstieg bei getöteten und verletzten Pedelecfahrerinnen und -fahrern ist besorgniserregend. Weg von den Verhandlungstischen und rein in die Umsetzung von konkreten Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit auf Autobahnen, Straßen und Wegen, muss endlich das Motto werden.“
Der ACE fordert die Bundesregierung nachdrücklich auf, umgehend im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2021-2030 konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit festzulegen. Dies, so betont der ACE, sei Voraussetzung dafür, dem Ziel der Vision Zero – null Verkehrstote bis 2030 – näherzukommen. „Ein Plan oder klar benannte Maßnahmen, wie wir das Ziel der Vision Zero bis 2030 erreichen können, liegen nicht vor“, beanstandet Kerstin Hurek. „Fest steht, dass mit halbherzigem Vorgehen beim Ausbau sicherer Radwege, fachlicher Unsauberkeit bei der StVO und Zögerlichkeiten bei der Ausweitung der Section Control und dem Tempolimit auf Autobahnen das Ziel der Vision Zero bis 2030 gefährdet ist.“
Insgesamt sind im Jahr 2020 laut Statistischem Bundesamt in Deutschland 2.724 Menschen bei Verkehrsunfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das sind 10,6 Prozent weniger als im Jahr 2019. Um 14,7 Prozent sank die Zahl der Verletzten im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der getöteten Pedelecfahrerinnen und -fahrer von Januar bis November 2020 stieg hingegen um 22 (19,1 %) auf 137 Personen an.
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