Den jungen Leuten fehle vor allem die Gemeinschaft. Sie sei „von heute auf morgen seit dem ersten Corona-Lockdown weggebrochen und seither nicht wirklich wieder gekommen“, betonte der SozDia-Chef, zu dessen Stiftung mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch zahlreiche Kinder- und Jugendeinrichtungen gehören. Dies sei mit „offenen Augen und einem gesunden Menschenverstand“ überhaupt nicht zu übersehen.
Ein weiteres Problem bestehe darin, dass viele benachteiligte Jugendliche gar keine Möglichkeit hätten, am digitalen Unterricht ihrer Schule teilzunehmen, weil ihnen die Endgeräte fehlten, sagte Heinisch-Kirch. Er appellierte an die Politik, hier niedrigschwellige Angebote zu schaffen. Es könne nicht sein, dass die Schülerinnen und Schüler erst mit einem vom Lehrer bescheinigten Negativtest ein solches Geräte beantragen können, zumal sie die Lehrer Corona bedingt gar nicht treffen können. Das sei bei keinem der Jugendlichen in ihren Einrichtungen erfolgreich gewesen, betonte er zu entsprechenden Angeboten der Bundesregierung.
Im ganzen Land gebe es eine Fülle von Gemeinwesen-Einrichtungen wie Sportvereine oder Jugendclubs, die zurzeit alle nicht arbeiten könnten. Dringend nötig seien darum Konzepte, die sich auch an einzelne wenden. „Wir müssen alles, was wir haben, darangeben, dass es irgendwie zu Kontakten kommt“, fügte Heinisch-Kirch hinzu. Die SozDia-Stiftung ist eine 1990 entstandene sozialdiakonische Trägerin von Einrichtungen der Kinder-, Jugend-, Familien- und Gemeinwesenarbeit sowie der Wohnungsnotfallhilfe und der Sozialpsychiatrischen Assistenz. In ihren rund 50 Einrichtungen sind sich vor Corona täglich mehr als 6.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene begegnet.
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