Gartendenkmalpflegerische Maßnahme um die Magdalenenklause

Die Bayerische Schlösserverwaltung setzt ihre gartendenkmalpflegerischen Arbeiten, mit denen seit 2013 die Umgebung der Parkburgen im Nymphenburger Schlosspark kontinuierlich aufgewertet werden, derzeit an der Magdalenenklause fort. Ziel der Maßnahme ist es, das Umfeld der Parkburg langfristig wieder mehr dem historischen Vorbild anzunähern und so die ursprüngliche Atmosphäre wiederherzustellen. Dazu werden die teilweise zugewachsenen bzw. verdichteten Gehölzstrukturen durch konzentrierte, sorgfältig geplante Eingriffe behutsam gelichtet. Dies ist auch aus baukonservatorischer Sicht ein Vorteil, denn so wird zukünftig mehr Licht und Luft an die historische Gebäudesubstanz gelangen können. Die Arbeiten werden in der kommenden Woche vorerst abgeschlossen.

Durch bereits erfolgte kleine Fäll- und Pflegemaßnahmen konnte eine imposante Gruppe aus Lärchen auf der Ostseite der Magdalenenklause freigestellt werden. Diese noch auf das 19. Jahrhundert zurückgehenden Baumriesen sind wichtige historische (Natur)Zeugnisse und rücken nun im Zusammenspiel mit dem Gebäude in einen besonderen und würdigen Fokus.

Ähnliche Maßnahmen wurden in den vergangenen Jahren bereits im Umfeld der Amalienburg und der Pagodenburg begonnen. Dabei konnten beispielsweise versteckte Topographien, Hainstrukturen und charakteristische Solitärbäume im Nymphenburger Gartendenkmal wiedergewonnen werden.

Das gesamte gartendenkmalpflegerische Projekt wird in den nächsten Jahren durch weitere Pflege- und Sanierungsmaßnahmen fortgeführt.

Die Magdalenenklause, eine von vier Parkburgen im Schlosspark Nymphenburg, wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Auftrag Kurfürst Max Emanuels durch Joseph Effner errichtet.

Das Gebäude mit seiner bewusst ruinösen Architektur weist neben der grottenartig gestalteten Kapelle klösterlich strenge Wohnräume im Sinne einer höfischen Eremitage auf. Es gehört zu jenen eigentümlichen Gartenbauten der Schlossbaukunst des späten 17. und 18. Jahrhunderts, in denen die Idee der Flucht aus dem höfischen Zeremoniell in die Einsamkeit zur religiösen und philosophischen Besinnung, zur Einfachheit und zu stillem Naturgenuss ihren Ausdruck fand. In ihrer bewusst ruinösen Architektur, »deren Ansehen Dürftigkeit ankündigt«, ahmen die Bauwerke die halb zerfallenen Hütten von Eremiten nach. Die Magdalenenklause bildet das höfische Gegenstück zu den seit dem 17. Jahrhundert in Klöstern häufigen Eremitorien. Bemerkenswert früh zeigt sich bei der Magdalenenklause die Verwendung historisierender, nämlich romanischer, gotischer und maurischer Bauformen.

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