Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD).
Den Entschluss, sich als neuer Botschafter für das KiTZ einzusetzen, hatte Johannes Wimmer, Moderator des NDR-Gesundheitsmagazins "Dr. Wimmer Talk – Wissen ist die beste Medizin" bereits im Dezember des vergangenen Jahres gefasst. Gemeinsam mit KiTZ-Direktor Stefan Pfister vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und vom Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) trat er in der ZDF-Spendengala "Ein Herz für Kinder" auf, um auf das Thema Krebs im Kindesalter aufmerksam zu machen. Johannes Wimmer ist selbst betroffener Vater: Seine neun Monate alte Tochter war kurz zuvor an einem bösartigen Hirntumor verstorben. "Als Betroffener habe ich schmerzlich zu spüren bekommen, wie wichtig die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten für krebskranke Kinder ist. Mich für das Thema einzusetzen, lindert unseren Schmerz nicht. Aber ich kann etwas für andere betroffene Familien tun und vielleicht sogar dazu beitragen, dass andere Familien nicht dasselbe durchleiden müssen wie wir und viele weitere Betroffene."
In der Abteilung von KiTZ-Direktor Olaf Witt am DKFZ, nahm Johannes Wimmer während seines Besuches auch selbst die Pipette in die Hand, um Tumorproben zu analysieren. Wenn Tumoren nicht auf die Standardtherapien reagieren, wird das Erbgut entschlüsselt, um nach neuen Angriffszielen zu suchen. Gleichzeitig werden die Tumorzellen im Labor kultiviert und mehr als 70 Medikamenten ausgesetzt, die bereits für Erwachsene zugelassen sind. In einigen Fällen finden die Wissenschaftler damit eine weitere Therapiemöglichkeit. "Ich bin zutiefst beeindruckt, mit welchem Einsatz hier neue Wege in der Kinderkrebsmedizin beschritten werden", sagt Johannes Wimmer. "Mein Ziel ist es, dieses Wissen als KiTZ-Botschafter einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und Patienten praktische Hilfen in Form von Erklärvideos an die Hand zu geben."
Die Besuchertour führte Wimmer auch in das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD). Dabei besichtigte Wimmer das Heidelberger Ionen-Strahl-Therapiezentrum (HIT). Vor allem für Kinder ist die Behandlung mit Protonenstrahlen ein großer Fortschritt, da sie präzise den Tumor zerstören und das umliegende Gewebe schont. Darüber hinaus warf Wimmer einen Blick in die Operationsräume der Kinderchirurgie.
Gemeinsam mit Andreas Kulozik, Direktor der Klinik für Pädiatrische Onkologie am UKHD und einer der drei Direktoren des KiTZ, besuchte Wimmer die kinderonkologische Station des UKHD, die Teil des KiTZ ist. Der Besuch war für den Fernseh-Arzt, der selbst viele Tage am Bett seines kranken Kindes verbracht hat, auch ein Moment mit gemischten Gefühlen. Auf der Station werden krebskranke Kinder und junge Patienten mit chronischen Bluterkrankungen behandelt, beides Forschungsschwerpunkte der Einrichtung.
An das psychosoziale Team der Station spendete Johannes Wimmer neuropsychologische Testmaterialien im Wert von 1000 EUR. Die zertifizierten Intelligenztests und -Spiele werden eingesetzt, um evtl. Lernschwächen sowie kognitive Schwächen nach der Behandlung von Hirntumoren bei Kindern festzustellen. Damit sollen sie die richtigen Hilfen für ihren Schulalltag und einen idealen Start zurück in ihren Alltag erhalten. "Das berührt mich natürlich sehr. Meine Frau und ich haben uns viele Gedanken gemacht, was uns möglicherweise nach der Behandlung unserer Tochter erwartet. Dass es diese Nachsorge-Tests gibt, wussten wir gar nicht. Jedes Kind hat so die Chance, dass es in seinen Stärken gefördert werden kann."
Anlässlich des Weltkinderkrebstages am 15. Februar wird Johannes Wimmer auf seinen Social Media Kanälen eine Serie zum Thema Krebs und Kinder mit Bildern von seinem Besuch starten. Geplant ist auch ein eigener Videokanal in Kooperation mit dem KiTZ.
"Johannes Wimmer gilt unser größter Respekt, dass er sich in dieser Situation so für unsere Ziele und unsere Patienten einsetzt", bedankte sich Stefan Pfister bei dem Gast. "Wir sind sehr froh, ihn als Botschafter gewonnen zu haben und freuen uns auf eine intensive Zusammenarbeit."
Das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)
Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine kinderonkologische Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Heidelberg. Wie das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, das sich auf Erwachsenenonkologie konzentriert, orientiert sich das KiTZ in Art und Aufbau am US-amerikanischen Vorbild der so genannten "Comprehensive Cancer Centers" (CCC). Das KiTZ ist gleichzeitig Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Es verfolgt das Ziel, die Biologie kindlicher Krebs- und schwerer Bluterkrankungen wissenschaftlich zu ergründen und vielversprechende Forschungsansätze eng mit der Patientenversorgung zu verknüpfen – von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge. Krebskranke Kinder, gerade auch diejenigen, für die keine etablierten Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, bekommen im KiTZ einen individuellen Therapieplan, den Experten verschiedener Disziplinen in Tumorkonferenzen gemeinsam erstellen. Viele junge Patienten können an klinischen Studien teilnehmen und erhalten damit Zugang zu neuen Therapieoptionen. Beim Übertragen von Forschungserkenntnissen aus dem Labor in die Klinik übernimmt das KiTZ damit Vorbildfunktion.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich rund 65.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.700 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum-heidelberg.de
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Deutsches Krebsforschungszentrum
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