Das Deutsche SchauSpielHaus ist mit »Reich des Todes« zum Theatertreffen eingeladen

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Die Theatertreffen-Jury gab heute in Berlin ihre Auswahl der zehn „bemerkenswerten Inszenierungen“ des verganenen Jahres im deutschsprachigen Raum bekannt, die zum diesjährigen 58.  Theatertreffen eingeladen sind. Wir freuen uns, dass das Deutsche SchauSpielHaus in diesem Jahr mit »Reich des Todes« von Rainald Goetz zum Theatertreffen eingeladen ist. Die von Karin Beier inszenierte Uraufführung eröffnete am 11/9/2020 die Spielzeit 2020-21 im SchauSpielHaus. Karin Beier zu der Einladung: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, denn sie beflügelt in diesem schwierigen Theaterjahr die Vorfreude auf den Moment, in dem wir wieder vor Publikum spielen können – in Hamburg und hoffentlich auch in Berlin. Das Theatertreffen setzt ein wichtiges Lebenszeichen der Kultur. In diesem Sinne: ganz herzlichen Dank dem Festival und der Jury und Gratulation auch allen anderen eingeladenen Kolleg*innen. Ich freue mich natürlich auch darüber, dass Rainalds Goetz‘ großer, hochkomplexer Text neben der Einladung zu den Mülheimer Theatertagen damit eine weitere Wertschätzung erfährt. Und bedanke mich von Herzen bei allen Beteiligten, die die Herausforderungen dieser Arbeit mitgetragen haben: die ungewöhnlichen Probenbedingungen im ersten Lockdown und nicht zuletzt das Bangen, ob und unter welchen Bedingungen wir die Uraufführung überhaupt zeigen können. Gerade, weil es diese besonderen Schwierigkeiten gab, ist unser Glück über die Einladung groß.“ »Reich des Todes« ist Rainald Goetz’ erstes Theaterstück seit 20 Jahren. Das Stück beschreibt, wie sich im Schatten einer drohenden Gefahr, befeuert von patriotischem Eifer und in einem rauschhaften Furor der Demokratiezerstörung ein autoritäres Staatsregime etabliert – aktuelle Bezüge zu heutigen autokratischen Staaten mit eingeschlossen. Ausgangspunkt für dieses Szenario ist der „Krieg gegen den Terror“, den George W. Bush unmittelbar nach den Anschlägen von 9/11 deklarierte.
 In der insgesamt 26 Produktionen umfassenden Vorauswahl war das SchauSpielHaus zudem mit »Geschichten aus dem Wiener Wald« von Ödön von Horváth in der Inszenierung von Heike M. Goetze (Livestream-Premiere am 7/11/2020) vertreten. Das 58. Berliner Theatertreffen ist für den Zeitraum vom 7/5 bis 23/5/2021 geplant. Entsprechend dem dynamischen Pandemiegeschehen und den sich fortlaufend verändernden Bedingungen sind neben einer digitalen Festivalausgabe im Mai 2021 derzeit unterschiedliche Festival-Szenarien in Planung. Nähere Details zur Durchführung des 58. Theatertreffens mit Angaben zum genauen Festivalzeitraum werden voraussichtlich im März veröffentlicht. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Begründung der Jury  „Es ist ein fast Brecht’sches Aufklärungs- und Erinnerungstheater, das hier in einem Rausch aus Videobildern, Tanzszenen und Politiker*innenparodien auf einer Kerkerbühne von Johannes Schütz zu betrachten ist. In Karin Beiers Inszenierung hält das Theater Gericht über die moralische Verkommenheit der US-amerikanischen Regierung nach den Anschlägen vom 11. September 2001 – aber auch über uns. Das brachial anklägerische Stück des Autors Rainald Goetz verpasst Männern wie Donald Rumsfeld oder George W. Bush eher läppische deutsche Namen; die Schauspieler*innen führen unter anderem durch eine Hitler-Parodie die Verwandtschaft von faschistischer Verrohung und zynischer Machtpolitik im 21. Jahrhundert vor. Die Faszination des Verbrechens, der archaische Skandal der Gewalt sind hier in grotesk ästhetisierten Folter- und Kriegsszenen abgebildet. Ein Stimmen-Orchester beschwört das Gedankengewitter im Kopf des Dichters und die Todesangst in uns allen. Durchaus nah am Text gelingt der Aufführung eine maßlose, grandios finstere, verstörende Gegenwartsbeschreibung.“

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