Wölfe am Niederrhein: BUND-Vorschläge zur Konfliktbewältigung

Der Konflikt um die Wölfin GW954f am Niederrhein spitzt sich zu. Dazu tragen besonders die Abschussforderungen örtlicher Vertreter von CDU, SPD und FDP bei. Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat deshalb jetzt in einem Schreiben an Umweltministerin Ursula Heinen-Esser klargestellt, dass eine Abschussgenehmigung von Wölfin GW954f die Probleme nicht lösen kann. Konkrete Vorschläge, die zu einer Entspannung im Wolfsgebiet beitragen können, legen BUND-Landesverband und BUND-Kreisgruppe Wesel in dem Schreiben vor.

„Damit Weidetierhaltung und Wolf koexistieren können, ist die flächendeckende Umsetzung der wirksamen Herdenschutzmaßnahmen die Grundvoraussetzung und die entscheidende Stellschraube“, erklärt dazu der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. Davon sei man im Kreis Wesel leider noch weit entfernt.

„Erfahrungen aus den anderen Bundesländern zeigen, dass eine kontinuierliche und gut organisierte Beratungs- und Unterstützungsarbeit wesentlich zum konfliktarmen Miteinander beitragen kann“, so der BUND-Kreisvorsitzende Günther Rinke. Bewährt hat sich dabei die Einrichtung eines beim Land angesiedelten Wolfsbüros. Vorteil eines solchen Büros ist, dass hier alle Aktivitäten zum Wolfsschutz – von der Bearbeitung von Wolfsrissen, der Beratung der Nutztierhalter und der Bearbeitung von Förderanträgen, die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu einem aktiven Monitoring an einer Stelle zusammengefasst werden.

Zusätzlich fordert der BUND im Schreiben an Ministerin Heinen-Esser konkrete Verbesserungen der Hilfen für Weidetierhalter. So sollten Schäfer in NRW mit einer Weidetierprämie für den erhöhten Aufwand beim Schutz ihrer Tiere unterstützt werden. Ferner sollte die Förderrichtlinie Wolf auch auf Pferdehalter und den Unterhalt von Herdenschutzhunden ausgedehnt werden.

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