Den sprunghaften Anstieg der M&A-Aktivitäten im Enterprise Software Markt sieht Miro Parizek, der Gründer von Hampleton Partners, als eine Konsequenz der Corona-Pandemie: „Das Arbeiten von zu Hause aus setzt sich immer mehr durch, sodass die Mitarbeiter Fernzugriff auf ihre Dateien und Programme benötigen. Einzelhändler wiederum benötigen Webshops und Apps. Infolgedessen werden digitale Implementierungen und hochfunktionale Unternehmensinfrastrukturen mehr denn je benötigt, was es Software- und SaaS-Anbietern ermöglicht, die Lücken zu schließen. Diese wiederum ziehen die Aufmerksamkeit von geschäftigen Übernehmern auf sich, die die nächste unverzichtbare Technologie besitzen oder betreiben wollen.“
Die Bewertungskriterien bleiben im Enterprise Software Markt auf einem gesunden Niveau, sind jedoch leicht gesunken: Der Median der Umsatz- und EBITDA-Multiples lag über die letzten dreißig Monate bei 3,4x und 14x. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die Pandemie die Verkäufer dazu veranlasst hat, die Preise zu Beginn des Jahres auf ein für Käufer attraktiveres Niveau zu senken.
Trends bei Enterprise Software M&A
• Käufer sind auf der Suche nach Unternehmensanwendungen, die dabei helfen, neue Prozesse, insbesondere Lieferketten- und Logistikprozesse, zu rationalisieren. Coupa Software hat zum Beispiel Llamasoft und dessen Enterprise Supply Chain Management (SCM)-Software für einen Betrag von 1,5 Milliarden US-Dollar von TPG Capital übernommen.
• Das Interesse an Customer Analytics- und Business Intelligence-Lösungen boomt, da die Gewinnung und Bindung digitaler Kunden sowohl für Newcomer als auch etablierte Player im digitalen Handel immer wichtiger wird. Beispielsweise hat Twilio den Customer Analytics-API-Anbieter Segment für 3,2 Milliarden US-Dollar erworben.
• Infrastruktur und APIs sind entscheidend für Unternehmen, die ihre digitale Architektur verbessern und auf dem neuesten Stand halten wollen. Zum Beispiel hat Splunk den Application Performance Monitoring (APM)-Service von Plumbr zu einem nicht genannten Betrag übernommen.
• Software für das Gesundheitswesen ist für Geldgeber von großer Bedeutung. Das von Private-Equity-Gesellschaften unterstützte Unternehmen WellSky akquirierte das Unternehmen CarePort, einen Anbieter von Software zur Pflegekoordination, für 1,4 Milliarden US-Dollar.
Die größten Enterprise Software-Deals im zweiten Halbjahr 2020
1. Salesforce übernahm Slack (28 Mrd. USD)
2. ICE akquirierte Ellie Mae (11 Mrd. USD)
3. Thoma Bravo erwarb RealPage (10 Mrd. USD)
Die Zukunft von Enterprise Software M&A
„Wir gehen davon aus, dass Tech M&A in diesem Jahr sowohl vom Volumen als auch vom Wert her robust bleiben wird, da Technologieanbieter weiterhin strategische Akquisitionen tätigen und traditionelle Branchenakteure und Finanzkäufer mehr Technologie in ihr Portfolio aufnehmen," erläutert Miro Parizek. „Mit Blick auf die Zukunft hat das Jahr 2021 mit einer Flut von Aktivitäten begonnen. Hampleton ist mit einem starken Portfolio an Mandaten in das Jahr gestartet, darunter AR/VR, Elektrofahrzeuge, IoT, digitales Marketing, E-Commerce, Zahlungen, digitales Banking und Transformation.“
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Das Kernangebot von Hampleton ist die Beratung beim Verkauf von Unternehmen in den Sektoren Automotive Technology, Digital Commerce, Enterprise Software, IT & Business Services, Fintech, Insurtech und Healthtech. Darüber hinaus deckt Hampleton Partners auch sektorübergreifende Technologien, wie beispielsweise Cybersecurity, HR Tech, AR/VR und Künstliche Intelligenz ab. Mehr Informationen finden Sie unter www.hampletonpartners.com/de/
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