Die gegenwärtige Pandemielage verdeutlicht die Bedeutung des Freiraums und der Landschaft, einhergehend mit der Notwendigkeit, Entwicklung, Pflege und Schutz zu denken, zu planen, zu finanzieren und zu realisieren. Blau-grüne Infrastrukturen dienen in Städten nicht nur der Klimaanpassung, sondern erhöhen insgesamt die Umwelt- und Lebensqualität in urbanen Räumen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Neustrukturierung der Städtebauförderung. Diese konzentriert sich zukünftig auf die drei Programme "Lebendige Zentren", "Sozialer Zusammenhalt" und "Wachstum und nachhaltige Erneuerung", ausgestattet mit 790 Mio. Euro. Der bdla begrüßt, dass in den Fördervoraussetzungen aller drei Programme „Maßnahmen des Klimaschutzes bzw. zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere durch Verbesserung der grünen Infrastruktur (beispielsweise des Stadtgrüns)“ verankert sind.
Zu den Kernkompetenzen von Landschaftsarchitekten gehören der klimaresiliente Umbau der Städte und Regionen sowie die nachhaltige Umsetzung der Energiewende und umweltschonender Landnutzungskonzepte. Daran anknüpfend beschloss der Beirat des bdla, unter der Marke „Wir gestalten Klima“ ein umfangreiches Konzept für den Verband „anzustoßen“, beginnend mit einer umfangreichen Kampagne zur Nachwuchsgewinnung/-förderung, über Fortbildungen zur Klimaanpassung bis zur Sicherung gesellschaftlicher Akzeptanz der Landschaftsarchitekten und der Anerkennung ihres Expertentums/ihrer Leistungsfähigkeit.
Die politische Handlungsfähigkeit von Bund, Ländern und Kommunen ist auf Grund fehlender Fachkräfte im Bereich der Landschaftsarchitektur ungewiss. Jedoch lassen sich politische Programme nur wirkungsvoll und nachhaltig umsetzen, wenn qualifiziertes Fachpersonal in ausreichender Anzahl in Verwaltungen und freien Planungsbüros zur Verfügung steht. “Wenn es nicht zeitnah gelingt, die Studierendenzahlen anzuheben, wird sich der bestehende Fachkräftemangel bei gleichzeitiger Erhöhung des Bedarfs an Fachkräften und der zunehmenden Brisanz der Aufgaben weiter verschärfen“, so die Analyse des bdla. Gemeinsam mit Behörden und Verbänden der grünen Berufe, den Architekten- und Ingenieurkammern sowie den Hochschulen und Universitäten sollen zeitnah die Defizite benannt und eine Strategie der Nachwuchsförderung entwickelt und umgesetzt werden. Der Berufsverband der Landschaftsarchitekten sieht die Politik zusammen mit den anderen berufsständischen Akteuren aufgefordert, verstärkt an der Nachwuchssicherung zu arbeiten.
Mitgliederentwicklung
Mario Kahl, seit 1. Mai 2020 Bundesgeschäftsführer des bdla, zieht eine positive Bilanz der Mitgliederentwicklung. Die Gesamtzahl der Mitglieder ist im Jahresverlauf gestiegen, von 1 317 auf 1 354 (inkl. der Junioren). Der bdla repräsentiert nunmehr 729 freischaffende Mitglieder. 374 Mitglieder bilden die Gruppe der Angestellten und Beamten; diese Gruppe wächst am stärksten.
Die hochwertigen Veranstaltungen des Verbandes, auf Bundes- wie auch Landesebene, waren auch 2019/2020 ein Schwerpunkt und Serviceleistung aus erster Hand. Mit Ausbruch der Pandemie lag/liegt die Herausforderung in der Entwicklung eines tragfähigen Modells für Online-Veranstaltungen, der Überführung von Präsenzveranstaltungen in digitale Events.
bdla-Ehrenmitgliedschaften und Wahlen
Zur Verleihung von bdla-Ehrenmitgliedschaften hatten das Präsidium und der bdla Bayern Anträge eingereicht. Jeweils einstimmig angenommen wurden die Anträge zur Ehrenmitgliedschaftsverleihung an Ingeborg Paland, langjährige bdla-Bundesgeschäftsführerin, und Peter Latz, für seine Lebenswerk national und international.
In sieben Ämtern standen Wahlen an, die als Briefwahlen durchgeführt wurden. Wiedergewählt wurden der Präsident Till Rehwaldt, die Vizepräsidenten Irene Burkhardt und Stephan Lenzen sowie die bdla-Fachsprecherin für Städtebau und Freiraumplanung Prof. Ulrike Böhm.
Jörg Homann, club L94 Landschaftsarchitekten GmbH aus Köln kandidierte für das Amt des Fachsprechers Ökonomie und wurde einstimmig gewählt. Jörg Homann (Jh. 1972) erlernte von 1989 bis 1992 den Beruf eines Landschaftsgärtners und nahm 1994 das Studium der Landschaftsarchitektur an der Fachhochschule Erfurt auf. Nach Beendigung zog es ihn 1999 wieder nach Nordrhein-Westfalen und 2001 gründete er zusammen mit Frank Flor, Götz Klose und Burkhard Wegener das Büro club L94 mit Sitz in Köln. 2016 erwarb er eine Zusatzqualifizierung zum Sachverständigen für Architektenhonorare; seit 2017 ist Jörg Homann Mitglied im bdla. Mit seiner Wahl folgt er Jens Henningsen, der dieses Amt zwölf Jahre ausgeübt hat und seit 2019 Schatzmeister des bdla ist.
Beim Wettbewerbswesen beendete Andrea Ziegenrücker nach über 17 Jahren ihre „Laufbahn“ als bdla-Fachsprecherin. Gewählt wurde Steffan Robel, A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin. 1972 geboren, studierte er von 1992 bis 1999 Landschaftsplanung an der Technischen Universität Berlin; zw. 1997 und 1998 absolvierte er den European Master of Landscape Architecture an der Internationalen Agrarischen Hogeschool im niederländischen Larenstein. Nach drei Jahren freier Mitarbeit bei Weidinger Landschaftsarchitekten (2000 bis 2003) gründete Steffan Robel 2004 das Büro A24 Landschaft und führte es von 2005 bis 2010 gemeinsam mit dem Architekten Joachim Swillus. Zwischen 2004 und 2008 zog es ihn nochmal in die Lehre an die Technischen Universität Dresden, als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Landschaftsarchitektur. Seit 2011 ist er Geschäftsführer von A24 Landschaft Landschaftsarchitektur; seit 2018 mit Gesellschafter Jan Grimmek. Seit 2017 ist Steffan Robel Mitglied im bdla.
Einen weiteren Wechsel gab es an der Spitze des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit. Mit Petra Schoelkopf, freiraumforum schoelkopf, Hannover, folgte ein langjähriges Mitglied aus dem Arbeitskreis auf Jutta Sankowski, die dieses Amt von 2014 bis 2020 ausgefüllt hat. Nach ihrer Ausbildung als Staudengärtnerin im Berggarten Hannover und mehrjähriger Tätigkeit im Garten- und Landschaftsbau studierte sie Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung an der Technischen Universität Hannover. Von 2001 bis 2004 arbeitete Petra Schoelkopf, Jg. 1968, für Hortec Wörlitz in der Entwicklung der Landesinitiative Gartenträume Historische Parks in Sachsen-Anhalt. seit 2005 ist sie freischaffende Landschaftsarchitektin und Inhaberin des Büros freiraumforum für Landschaftsarchitektur + Freiraummarketing in Hannover. 1998 als Hospitantin in den bdla eingetreten und seit 2005 ordentliches Mitglied, engagiert sich Petra Schoelkopf seit über zehn Jahren in der Landesgruppe Niedersachsen+Bremen im Vorstand sowie als Referentin in den Arbeitskreisen Öffentlichkeitsarbeit und Gartendenkmalpflege und vertritt den bdla im Beirat des Netzwerk Baukultur Niedersachsen.
bdla-Präsident Till Rehwaldt dankt allen scheidenden Fachsprechern für ihr Engagement und wünscht allen gewählten, wiedergewählten und amtierenden Verbandsvertretern erfolgreiches Agieren für den Berufsverband und den Berufsstand.
Die nächste Beiratssitzung findet auf Einladung des bdla Nordrhein-Westfalen im April 2021 auf Schloss Dyck statt.
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Referentin Öffentlichkeitsarbeit bdla
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