„Egal-Haltung“ beim Reifenkauf ist gefährlich

„Verkürzen Sie den Bremsweg. Nicht Ihr Leben!“. Diese unmissverständliche Botschaft steht auf einem auffällig bedruckten Auflieger, der seit Anfang des Jahres über die Straßen und Autobahnen des Landes fährt. Entwickelt hat den Slogan der Herner Reifen-Fachhändler „Reifen Stiebling“. Der Schriftzug auf dem Lkw-Trailer ist ein wesentlicher Teil der Kampagne gegen die zunehmende „Egal-Haltung“ von Verbrauchern, die das Familienunternehmen beim Thema Reifenkauf wahrnimmt. „Wir wollen deutlich auf die Gefahren einer Gleichgültigkeit bei der Wahl von Reifen aufmerksam machen. Diese ,Egal-Haltung‘ scheint bei Autofahrern im Gleichschritt mit dem Wachstum des Segmentes der Ganzjahresreifen Einzug zu halten“, so Geschäftsführer Christian Stiebling.

Dass die Wahl der richtigen Bereifung hochgradig sicherheitsrelevant ist, ist für das Gros der Hersteller und Fachhändler keine Frage. „Es ist eben nicht egal, ob ich mich für die saisonalen Spezialisten eines Premium-Herstellers oder für Low-Budget-Produkte entscheide, die bei jeder Witterung ganzjährig gefahren werden sollen“, erklärt Alexander Stiebling, Mit-Geschäftsführer bei „Reifen Stiebling“. „Entscheidend ist, inwieweit der Endverbraucher noch ein Bewusstsein für diese gravierenden Unterschiede in Punkto Sicherheit hat, und ob er es in Zukunft überhaupt noch für notwendig hält, sich mit dem Thema näher zu befassen.“

Nur der Fachhandel arbeitet die sicherheitsrelevanten Aspekte heraus
Dass etwa die Verwendung von Ganzjahresreifen, seit etwa 40 Jahren auf dem Markt, aus vielen Gründen problematisch ist und zu erhöhten Sicherheitsrisiken führen kann, wird von Testergebnissen immer wieder bestätigt. So kam beim Ganzjahresreifentest des ADAC 2020 ein Pkw auf Allwetterreifen eines Markenherstellers bei einer Vollbremsung von 100 auf 0 km/h fast 15 Meter später zu stehen als der Sommerreifen eines renommierten Herstellers. Mit Blick auf solche Ergebnisse sieht „Reifen Stiebling“ dringenden Handlungsbedarf. Denn: „Bis auf wenige Ausnahmen arbeitet nur noch der kompetente Reifen-Fachhandel die sicherheitsrelevanten Aspekte bei der Reifenwahl heraus“, so Christian Stiebling,  „in vielen Absatzkanälen wird der Reifen entweder als ,Frequenzbringer genutzt, um den vermeintlich ertragreicheren Autoservice zu verkaufen, oder nebenbei mitverkauft. In beiden Fällen bleibt die notwendige Sensibilisierung für das Thema Sicherheit auf der Strecke.“

Preisfrage steht über dem Thema Sicherheit
So wächst das Segment der Ganzjahresreifen seit Jahren, in schneearmen Regionen traditionell stärker als etwa in Süddeutschland. „Wir bemerken in unserem täglichen Geschäft immer häufiger, dass sich Autofahrer über die teils gravierenden Auswirkungen einer unbedachten Reifenwahl gar nicht im Klaren sind“, weiß Alexander Stiebling. Ebenso wie seine Kolleginnen und Kollegen verspürt er immer mehr, dass die Sicherheit gegenüber der Preisfrage an Bedeutung verliert. Der ausbleibende Schnee in NRW verstärkt zudem die Nachfrage nach Allwetterreifen, obwohl etwa der ADAC-Test zeigt, dass die Vorteile von Winter- und Sommerreifen beileibe nicht nur an Wetterextreme wie Schnee und Eis geknüpft sind. In seinen Verkaufsräumen hat das Herner Unternehmen daher die Unterschiede beim Bremsweg visualisiert. „Gerade in Extremsituationen wie bei einer notwendigen Vollbremsung vor einem Stauende zeigen gute Winter- und Sommerreifen ihre wahren Qualitäten. Im weiteren Sinne ist es wie bei einem Airbag, den ich im besten Fall niemals zu Gesicht bekomme. Wenn doch etwas passiert, bin ich heilfroh, ihn im Auto zu haben“, so Christian Stiebling. Entscheidet sich ein Kunde für den Ganzjahresreifen und verzichtet so auf den turnusmäßigen Wechsel der Sommer- und Winterreifen, fehlt ihm zudem auch der regelmäßige, geschulte Blick des Fachmanns auf den Reifen und alles, was hinter diesem steckt.“ Dazu gehören Bremsscheiben, Bremsklötze oder Achsmanschetten, deren etwaiger Verschleiß nur beim Reifenwechsel frühzeitig erkannt werden können. „Und das gilt auch für die Zielgruppe der häufig ungeübten  Wenigfahrer. Gerade sie benötigt Sicherheit auf der Straße, also gute Reifen mit viel Traktion und kurzen Bremswegen.“

„Ganzjahresreifen ist immer nur ein Kompromiss!“
Daher wurden die „Stiebling“-Monteure sowie das Personal am Point of Sale in den letzten Wochen intensiv geschult. „Sie haben Argumente für das Verkaufsgespräch an die Hand bekommen. Denn nur wir Experten können erklären, wann und warum ein Bremsweg länger wird, wie schnell sich ein Reifen abnutzen kann, warum die Beanspruchung des Reifens bei extremen Wetterunterschieden wächst und klären zudem über das Preis-/Leistungsverhältnis auf“, so Alexander Stiebling, für den ein Ganzjahresreifen nie die Leistungen eines guten Spezialisten erreichen kann: „Er bleibt einfach immer ein Kompromiss! Wenn sich aber ein Kunde nach der intensiven Auseinandersetzung mit dem Für und Wider trotzdem für einen Allwetterreifen entscheidet, dann ist das für uns auch in Ordnung.“

Ausweitung auf Gesellschafter der TOP SERVICE TEAM KG
Weitere Instrumente der Kampagne, die in Zusammenarbeit mit der TOP SERVICE TEAM KG entstand und demnächst auch deutschlandweit in Filialen der TEAM-Gesellschafter ausgerollt wird, sind ausführliches Infomaterial für die Kunden, unter anderem mit den Ergebnissen von unabhängigen Reifentest, die den Unterschied zwischen Sommer-/Winterreifen und Ganzjahresreifen herausgearbeitet haben, Plakataktionen sowie eine ins Auge fallende Werbung auf den Planen von Sattelzügen.       

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