Century Stuttgart: Union Investment unterzeichnet Mietvertrag mit Boulderhallen-Betreiber

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•    Umnutzung der ehemaligen Kino-Fläche geplant
•    Objekt im Bestand des UniImmo: Deutschland

Union Investment hat einen 10-Jahres-Mietvertrag mit der Element Boulders GmbH über eine Fläche von 2.550 m² im Century Stuttgart unterzeichnet. Das Unternehmen plant, errichtet und betreibt Boulderhallen. Bouldern, also das Klettern ohne Seilabsicherung in niedriger Höhe, erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit und Nachfrage. Inzwischen ist es ein Trendsport, der weltweit eine feste Community hat und den Zeitgeist trifft. Wenn die Sommerspiele 2021 in Tokio stattfinden können, wird das Bouldern seine olympische Premiere feiern, was den Bekanntheitsgrad zudem weiter steigern dürfte. Das Century Stuttgart gehört zum Portfolio des Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniImmo: Deutschland.

Union Investment wurde bei der Vermietung von Colliers International beraten.

Der Vormieter, das renommierte Metropol-Kino, hatte den ursprünglich bis Ende 2022 laufenden Mietvertrag zu Ende 2020 vorzeitig aufgelöst. Union Investment als Eigentümer der Immobilie bedauert sehr, dass das Lichtspielhaus den Betrieb aufgibt. Vor dem Hintergrund der bereits vor Ausbruch der Coronakrise kontinuierlich sinkenden Umsätze hielt die Mieterin, die EM-Filmtheaterbetriebe Mertz GmbH & Co. KG, weder die angebotene Mietreduzierung, noch die Vertragsverlängerung für wirtschaftlich tragbar und lehnte ab.

Da aufgrund der Gebäudestruktur mit überwiegend geschlossenen Fassaden nur wenig Tageslicht in das Innere des Bauwerks dringt,  sind die Nutzungsmodelle für das Objekt stark eingeschränkt. Als Boulderhalle kann die Fläche nun wieder einer langfristigen und zeitgemäßen Nutzung zugeführt werden.

Die Vermietung setzt einen Bauantrag voraus, der Umbauarbeiten und die Nutzungsänderung beinhaltet. Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens muss auch die Denkmalschutzbehörde befragt werden. Die baulichen Eingriffe sind im Vergleich zu einer Umnutzung als Büro allerdings sehr gering und größtenteils reversibel. Der Charakter des Hauses als Teil des öffentlichen Lebens bleibt erhalten. Für die Planung und Ausführung soll das auf die erfolgreiche Umnutzung und Revitalisierung von denkmalgeschützten Objekten spezialisierte Stuttgarter Architekturbüro Tennigkeit + Fehrle beauftragt werden, das derzeit  unter anderem mitverantwortlich für die Neukonzeption der Calwer Passage in Stuttgart ist.

Im Leichtbauverfahren soll die Boulderhalle als Box-in-a-Box-Prinzip in die beiden Hauptkinosäle über dem Foyer eingebracht werden. Die neuen Boulderwände sind als polygonal gefaltete Struktur geplant und bilden eine spannende Raumskulptur aus. Die historischen Lichtkuppeln oberhalb der Säle sollen zudem wieder freigelegt und beleuchtet werden und erzeugen einen architektonisch hochqualitativen Ort. Die Umsetzung erfolgt minimal invasiv und ohne schädliche Eingriffe in das eigentliche Kulturdenkmal. Das repräsentative Foyer bleibt dem Publikumsverkehr in seiner heutigen Form erhalten.

Die Boulderhalle ergänzt das Angebot der verbleibenden sieben Kinos des Theaterbetriebes im direkten Stadtumfeld mit den Gastronomien an der Lautenschlagerstraße, der Königsbaupassage sowie den Bürogebäuden und der Universität in nächster Umgebung hervorragend. Sie bietet ein zusätzliches Freizeitangebot in der Innenstadt, das die bisher vor allem auf den Abend ausgerichtete Kino- und Theaternutzung erweitert. Die Stadt benötigt für freiwerdende Flächen in der Innenstadt neue, zukunftsweisende Konzepte, die insbesondere vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels die Menschen in der Innenstadt halten. Ähnliche Nutzungen sind bisher nur im Umland von Stuttgart zu finden.

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