In der Anhörung sagte die Vorsitzende des ZIA-Ausschusses Handel, Iris Schöberl: „Wir stehen vor nicht weniger als einer Zeitwende für die europäische Stadtpolitik. Die Corona-Krise verstärkt und beschleunigt die Veränderungsprozesse in den Innenstädten. Zunehmender Leerstand und Geschäftsschließungen, aber auch Zuzug von Gewerbe und neue Mobilität werden die Zukunft prägen. Hier braucht es flexible Nutzungsmöglichkeiten was eine Zulassung und Erleichterung von Befreiung von geltenden Bebauungsplänen im Zuge des §31 BauGB nötig macht.“
Weiter führte sie aus: „Um auch Wohnen zu ermöglichen, muss die TA Lärm angepasst werden.“ Aus Sicht des ZIA ist es wichtig, in der TA Lärm festzuschreiben, dass der Schallpegel hinter und nicht vor dem Fenster gemessen wird und der Gewerbelärm nicht gegenüber dem Lärm der Infrastruktur benachteiligt wird.
Für eine Revitalisierung der Innenstädte müssen jeweils individuelle Lösungen und Modelle gefunden werden, die den jeweiligen Rahmenbedingungen entsprechen. „Um resiliente und anpassungsfähige Zentren zu entwickeln, braucht es zunächst eine umfassende und abgestimmte Strategie. So können sich Innenstadtlagen wieder zunehmend gegenüber dezentralen Angeboten auf der ‚grünen Wiese‘ behaupten. Hierbei helfen könnte eine Erhöhung der Fördermittel der Städtebauförderung auf 1,5 Mrd. Euro und die Stärkung des Zentrenprogramms.“
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. Er spricht durch seine Mitglieder, darunter 28 Verbände, für rund 37.000 Unternehmen der Branche entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der ZIA gibt der Immobilienwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt eine umfassende und einheitliche Interessenvertretung, die ihrer Bedeutung für die Volkswirtschaft entspricht. Als Unternehmer- und Verbändeverband verleiht er der gesamten Immobilienwirtschaft eine Stimme auf nationaler und europäischer Ebene – und im Bundesverband der deutschen Industrie (BDI). Präsident des Verbandes ist Dr. Andreas Mattner.
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