Positiv sehen Wollseifer, IHK-Präsident Hagen sowie Verbände und Gewerbevereine den geplanten Ausschuss für Verkehr und Mobilität, da diese Themen zu den künftigen Herausforderungen für die Bundesstadt zählten. Wollseifer konkretisiert die Interessen des Handwerks dabei so: „Ein Ausschuss für Verkehr und Mobilität muss die Erreichbarkeit der Kunden für unsere Handwerksbetriebe in den Blick nehmen.“ „Im neuen Ausschuss für Verkehr und Mobilität muss thematisiert werden, dass wir unsere Leistungen nur mit einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur pünktlich und zu vertretbaren Kosten anbieten können“, fordert Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher. Allerdings müsse es trennscharfe Zuständigkeiten gegenüber dem Ausschuss für Wohnen, Planen und Bauen geben, um schnell zu Entscheidungen zu kommen fordern die Wirtschaftsorganisationen. „Eine neue Aufteilung der Themen darf nicht zu weiteren Verzögerungen bei wichtigen Ratsbeschlüssen mit Blick auf Immobilienthemen führen“, äußert der Haus & Grund-Vorsitzende Dirk Vianden. Der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, Jannis Vassiliou, ist entsetzt: „Viele Handelsbetriebe in der Region erleben nie dagewesene Umsatzeinbrüche. Da ist die Auflösung des Wirtschaftsausschusses, als hätte man uns den Stuhl vor die Tür gestellt.“ Michael Schlößer, DEHOGA-Vorsitzender in Bonn, kritisiert: „Es steht zu befürchten, dass die Bereiche Gastgewerbe und Tourismus, die beide wegen der Coronakrise massiv in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind, durch die entwertende Zusammenlegung mit den Themen Europa, Wissenschaft und Arbeitsmarkt zukünftig ganz von der Tagesordnung herunterfallen. Das können wir uns nicht leisten.“
Für die Gewerbevereine in Bad Godesberg, Bonn, Beuel und auf dem Hardtberg ist die Auflösung des Wirtschaftsausschusses nicht nachvollziehbar. „Der Wirtschaftsausschuss war häufig genug das einzige Gremium, in das wir unsere Themen einbringen konnten. Wir sorgen mit unseren Aktionen und Veranstaltungen für eine belebte City und Stadtteilzentren. Das wollen wir von der Politik angemessen gewürdigt sehen“, bemängelt Karina Kröber, die Vorsitzende von City Marketing Bonn e.V. Positiv bewerten alle Wirtschaftsorganisationen die Stärkung des Thema Digitalisierung in einem neuen Ausschuss.
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