Seit Sommer 2020 ist die weltweit einzigartige Recycling-Anlage für Ziegelmaterial auf dem Werksgelände in Puttenhausen in Betrieb. Dort wurden bislang allerdings nur Material-Reste verarbeitet, die als Ziegelbruch von Leipfinger-Bader-Produkten auf Baustellen angefallen sind. „Mit der Zertifizierung werden wir nun zukünftig auch Ziegel recyceln, die von Mitbewerbern der Leipfinger-Bader Ziegelwerke produziert wurden“, sagt Thomas Bader, Geschäftsführer der Ziegel Recycling Bayern GmbH.
Zunächst werden nur Reste von unverfüllten Fremdziegeln, also ohne integrierte Dämmstoffe, recycelt. Doch für die Ziegel Recycling Bayern GmbH ist das nur eine Übergangslösung: „Als nächsten Schritt prüfen wir die Annahme und das Recycling von verfüllten Fremdziegeln“, so Thomas Bader. Verfüllte Ziegel von Leipfinger-Bader werden in der Anlage bereits recycelt.
Für das Ziegel-Recycling hat Leipfinger-Bader ein so genanntes Big-Bag-System entwickelt: Die Ziegelreste kommen auf den Baustellen in große “Transportsäcke“, die zur Recycling-Anlage in Puttenhausen gebracht werden. Mit der Zertifizierung werden ab sofort auch die sortenreinen Ziegel-Reste von Fremdanbietern auf diesem Weg angenommen. Die Entsorgung von Bauschutt ist für die Bauwirtschaft ein großes Problem. Jahr für Jahr landen laut einer bundesweiten Statistik 58,5 Millionen Tonnen auf den Deponien, die immer häufiger an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Und nicht nur das: Wertvolle Rohstoffe werden im wahrsten Sinne des Wortes achtlos weggekippt und dem Wertstoffkreislauf entzogen. „Eine gigantische Verschwendung“, so Thomas Bader.
Mit ihrer innovativen Recycling-Anlage begegnet die Unternehmensgruppe Leipfinger-Bader-Ziegelwerke diesem Problem. Im Rahmen eines Forschungsprojektes mit dem Namen „Kaltziegel“ macht der Ziegelhersteller zudem vor, wie aus wiederaufbereiteten Abrissmaterialien innovative, nachhaltige und umweltschonende Produkte entstehen. So hat Leipfinger-Bader einen Innenwand-Vollziegel entwickelt, der aus recycelten Ziegelresten sowie mineralischen Bindemitteln besteht und in einem speziellen Verfahren gepresst und anschließend an der Luft getrocknet wird. Ein energieintensives Brennen der Ziegel ist damit nicht mehr nötig. „Damit haben wir den Grundstein für eine völlig neue Generation von Mauerziegel gelegt“, so Thomas Bader.
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