Die „neue Normalität“ nach Corona – warum wir mutiger werden müssen

Das traditionell zum Jahresende stattfindende Kamingespräch der Hochschule Worms, moderiert von Prof. Dr. Henning Kehr fand am 8. Dezember in diesem Jahr zum ersten Mal virtuell statt.

Das war für den Medienprofi und diesjährigen Referent, Markus Gürne, keine neue Arbeits- und Vortragsumgebung. Mit Formaten wie „Börse vor acht“ oder „Plusminus“ in der ARD ist Markus Gürne für die meisten ein bekanntes Gesicht. Der Ernst-Schneider-Preisträger 2020 für hervorragende Wirtschaftsberichterstattung hat seine Leidenschaft – das Zusammenspiel von Wirtschaft und Weltpolitik einfach zu erklären – zum Beruf gemacht. Die Hochschule freut sich mit Markus Gürne, dem Leiter der Programmgruppe ARD-Börse TV beim Hessischen Rundfunk, erneut einen renommierten Referenten für das diesjährige Kamingespräch gewonnen zu haben.

Unter dem Titel „Wie Corona die (Wirtschafts-)Welt verändert“, zeigte er für die vierzig geladenen Gäste auf, welche Veränderungen in der Weltwirtschaft durch Corona bereits zum jetzigen Zeitpunkt sichtbar sind und welche Stellung Europa dabei einnimmt. In seinem Vortrag thematisierte er auch die politische Einstellung und Haltung europäischer Länder vor dem Hintergrund globaler Veränderungen wie dem Aufstieg Chinas und den Herausforderungen infolge der aktuellen amerikanischen Präsidentschaft. So regte er eine Besinnung auf die eigenen, durchaus auch europäischen Stärken an: „Wir befinden uns bereits im asiatischen Jahrhundert. Wir müssen uns die Frage stellen, welche Rolle wir als Europa dabei spielen wollen. Wir müssen mutiger und innovativer werden!“

Schließlich haben Deutschland und Europa einiges vorzuweisen. So nimmt Deutschland bei Themen wie Robotronic oder Künstliche Intelligenz weiterhin eine führende Rolle ein. Ein Schlüsselthema sei auch das Thema Nachhaltigkeit: „Ökonomie funktioniert nicht ohne Ökologie. Wir müssen Wohlstand und Ökologie ins Lot bringen.“ Um das zu schaffen, ist für ihn ein starkes Europa mit Regeln unabdingbar: „Wir müssen mehr über das reden, was uns verbindet, als über das, was uns trennt!“ Denn, so fragt er in die Runde, was könne denn ein einzelnes europäisches Land wirtschaftlich gegen die schiere Größe von Ländern wie China, USA oder Russland ausrichten?

Im Anschluss an den etwa 45-minütigen Vortrag von Markus Gürne hatten die Zuschauer wieder die Möglichkeit, ihre Fragen an den Referenten zu richten.

Das bewährte Format des Kamingesprächs im „neuen“ Mantel der Virtualität wurde gut angenommen und Markus Gürne konnte die Zuschauer auch virtuell begeistern. Mit immer aktuellen Themen gelang es dem Stabsbereich Forschung und Transfer auch in diesem Jahr erneut, Impulse und Denkanstöße zu setzen und Veranstaltungsreihen mit nachgefragten Referenten zu präsentieren.

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