„Unternehmen brauchen Entlastung und Planungssicherheit, um Arbeitsplätze zu erhalten“

In Hamburg haben heute die ersten Verhandlungen in der Tarifrunde 2021/22 der Metall- und Elektroindustrie begonnen. NORDMETALL-Tarif-Verhandlungsführerin Lena Ströbele begrüßte vor den Gesprächen mit der IG Metall Küste ausdrücklich, dass die Gewerkschaft in ihre Forderung Elemente der Arbeitsplatz- und Zukunftssicherung einbezieht: „Die M+E-Unternehmen brauchen jetzt Entlastung und Planungssicherheit, um ihre Zukunft unter Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze zu sichern. Die seit 2019 andauernde Rezession, die digitale Transformation, der Strukturwandel, zahlreiche Exportprobleme und seit Jahresanfang die Corona-Krise bringen viele Betriebe in eine schwierige Lage. Manche Firmen kämpfen deswegen ums Überleben. Deshalb haben wir keinen Spielraum für Entgelterhöhungen, sondern müssen gemeinsam nach Entlastungspotentialen suchen, um die Fundamente der M+E-industrie im Norden zu erhalten.“

Ströbele betonte, dass die Arbeitskosten in Deutschland jetzt schon zu den höchsten der Welt zählen. Auch die Kaufkraft der M+E-Mitarbeiter sei mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 60.000 Euro eine der stärksten im Lande. „Es kann in dieser Krisenlage nicht darum gehen, hier noch draufzusatteln“, so die  Personaldirektorin der Lürssen Gruppe in Bremen. Angesichts von Kurzarbeit, Sparpaketen und Staatshilfen hätte die Öffentlichkeit ohnehin wenig Verständnis dafür. Verteilt werden könne frühestens etwas, wenn sich die Betriebe wieder auf das Vorkrisenniveau heraufgearbeitet hätten.

NORDMETALL lehnt deshalb die Gewerkschaftsforderung von 4 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit ab. Die Tarifrunde 2021/22 wird im Norden am 18. Januar in Hamburg fortgesetzt.

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