Dabei haben die Pflegeeinrichtungen schon bisher mit erhöhter Arbeitsbelastung durch die pandemiebedingten Hygienemaßnahmen und Schnelltests sowie mit krankheitsbedingten Personalausfällen zu kämpfen. Ratzenberger: „Für die Pflegekräfte und Einrichtungen, die sich bereits seit Wochen am Rande ihrer Leistungsgrenzen befinden, wäre das Ende der Kinderbetreuung eine zusätzliche Herausforderung, die im Hinblick auf die anstehenden Feiertage nicht gestemmt werden kann. Wir haben schlicht keine Pflegekräfte mehr, um die Mitarbeiter mit Kindern zu ersetzen, wenn diese ausfallen. Wir brauchen deshalb ganz dringend eine Kindernotbetreuung für systemrelevante Berufe. Hierzu sind verlässliche Vorgaben seitens der Politik unerlässlich.“
Der bpa Sachsen fordert mit seinen über 800 Mitgliedsunternehmen die sächsische Landesregierung auf, für die Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen und der Eingliederungshilfe eine Notbetreuung zu sichern und die Öffnungszeiten der Kitas und Horte orientiert an deren Schichtarbeitszeiten aufrecht zu erhalten.
Ratzenberger: „Die Pflegekräfte arbeiten seit Monaten weit über ihrem Limit und sorgen dafür, dass in diesen schweren Zeiten viele Risikogruppen entsprechend geschützt und versorgt werden. Das Letzte, was sie jetzt brauchen, sind zusätzliche Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden.“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 12.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 800 in Sachsen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 365.000 Arbeitsplätze und circa 27.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 29 Milliarden Euro.
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