- Der starke Aufschwung in den USA im 4. Quartal 2020 könnte sich im 1. Quartal 2021 verlangsamen. Die Wachstumsdynamik dürfte aber anhalten.
- Die Lage in Europa ist weniger klar aufgrund der Ende 2020 ergriffenen strengen Lockdown-Maßnahmen und dem Ausbleiben eines EU-Rettungsplans.
- Risikoreiche Anlagen dürften 2021 von einem günstigeren Umfeld profitieren.
- Lyxor hält es für sinnvoll, Aktien überzugewichten und Safe-Hafen-Anlagen unterzugewichten.
- Eine strukturelle Sektorrotation in Richtung Value ist vorerst nicht in Sicht.
Die Experten von Lyxor Asset Management gewichten derzeit risikoreiche Aktienanlagen in ihren Portfolios über. Grund dafür sind die anstehenden Covid-19-Impfkampagnen, welche den Weg zu einer allmählichen Erholung in den entwickelten Volkswirtschaften ebnen werden, aber auch die geld- und finanzpolitischen Hilfsmaßnahmen und die gesunkene Unsicherheit nach den US-Wahlen und Brexit.
"Das Wachstum wird jedoch je nach Region unterschiedlich ausfallen", warnt Jeanne Asseraf-Bitton, Global Head of Market Research bei Lyxor Asset Management.
Das jüngste Wiederaufflammen der Pandemie und die seit Thanksgiving anhaltend hohe Sterblichkeitsrate in den Vereinigten Staaten könnten im Dezember oder Januar eine neue Serie restriktiver Maßnahmen und damit ein Abschwächen der Wachstumsdynamik im 1. Quartal 2021 bedeuten. Nichtsdestotrotz dürften die USA, so Jeanne Asseraf-Bitton, von einer starken Dynamik im 4. Quartal 2020 profitieren, wie auch von der unterstützenden Geldpolitik der US-Notenbank, die bereit ist, die quantitative Lockerung auszuweiten, sowie von einem möglichen Konjunkturpaket von knapp 1 Mrd. US-Dollar, über das noch vor Jahresende abgestimmt werden wird.
Die Situation in Europa ist trotz einer scheinbar besser kontrollierten Pandemie unruhiger. Tatsächlich könnten die im November eingeführten Sperrmaßnahmen insgesamt das Wachstum im vierten Quartal belasten, während eine mögliche Erholung im ersten Quartal 2021 wahrscheinlich nur langsam vorankommen wird – insbesondere, da Polen und Ungarn die Abstimmung über das 750 Mrd. Euro umfassende Konjunkturprogramm der EU blockiert haben.
"Werden die Märkte in der Lage sein, über die kurzfristigen Wachstumsschwierigkeiten hinweg zu sehen und auf die Zukunft schauen? Während dies in den Vereinigten Staaten mit dem bevorstehenden Haushaltsvorschlag und dem Start von Impfungen wahrscheinlich ist, sind die Risiken in Europa höher, wo die Wachstumsdynamik schwach und die Haushaltsunsicherheiten hoch sind", fasst Jeanne Asseraf-Bitton zusammen.
In diesem Zusammenhang dürften risikoreiche Anlagen im Jahr 2021 von mehreren Trends profitieren, so Florence Barjou, Chief Investment Officer bei Lyxor Asset Management. Hierzu zählen laut Barjou neben dem ab dem 2. Quartal 2021 erwarteten stärkeren Wachstumsanstieg und den erheblichen budgetären Anreizen dank der historisch niedrigen Zinssätze auch die durch die Bank defensive Positionierung der Portfolios im Jahr 2020 und die gesunkenen Unsicherheiten nach den US-Wahlen, dem Brexit, der Pandemie und dem Handelskrieg. „All dies sind Gründe dafür, risikoreiche Anlagen im Jahr 2021 in die Portfolios aufzunehmen“, so Florence Barjou. „Wir halten es daher für sinnvoll, Aktien überzugewichten, insbesondere in den zyklischeren Märkten wie der Eurozone oder Japan, während sichere Anlagen wie Staatsanleihen, der Dollar oder Gold untergewichtet werden sollten und eine neutrale Haltung gegenüber Unternehmenskrediten eingenommen werden sollte“.
Ein strukturelles Comeback von Value-Titeln sei jedoch nach einem Jahrzehnt der Überperformance von Growth-Titeln noch nicht in Sicht, so Florence Barjou, trotz einer gewissen Sektorrotation an den Weltbörsen seit der Ankündigung der bevorstehenden Zulassung mehrerer Covid-19-Impfstoffe.
"Die langfristigen Wachstumsaussichten sollten moderat und die öffentliche und private Verschuldung beträchtlich bleiben. Dies könnte die Zentralbanken zwingen, niedrige Zinssätze beizubehalten und die Versteilerung der Renditekurve begrenzen. Unserer Meinung nach ist jetzt nicht die Zeit, das Engagement in Value-Aktien deutlich zu erhöhen, sondern vielmehr die Portfoliodiversifizierung zu intensivieren und gleichzeitig das Engagement in Wachstumsstrategien aufrechtzuerhalten", so Florence Barjou abschließend.
Lyxor Asset Management1 und Lyxor International Asset Management2 (Lyxor Gruppe) gehören direkt bzw. indirekt zu 100 Prozent zur Société Générale.
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1 Lyxor Asset Management S.A.S. ist von der „Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP98019 zugelassen.
2 Lyxor International Asset Management S.A.S. ist von der „Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP04024 zugelassen.
* Per Ende Oktober 2020.
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1 Lyxor International Asset Management, Stand 31.12.2019.
2 Bloomberg. Daten stammen aus dem Zeitraum 31.12.2018 bis 31.12.2019
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