„In jedem Land zünden Menschen um 19 Uhr ihrer Ortszeit eine Kerze an und stellen sie in ein Fenster“, erklärt Sabine Kraft. „Durch die verschiedenen Zeitzonen geht so eine Lichterwelle einmal um die ganze Welt!“ Kraft setzt sich als Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz dafür ein, das Thema „Kinder und Tod“ zu enttabuisieren, und ruft deshalb zum Mitmachen bei der Aktion auf. „Ein Kind zu verlieren ist sicher das Schrecklichste, was einer Familie geschehen kann. Der Schmerz bleibt ein ganzes Leben, aber Rituale wie das Candle Lighting helfen, damit umzugehen. Erinnerungen schmerzen, aber mit anderen geteilte Erinnerungsmomente können auch helfen, auszuhalten!“
Entsprechend wird an der Geschäftsstelle des Bundesverbands Kinderhospiz am 13. Dezember jedes Fenster mit einer Kerze erleuchtet. „Es ist so ein leicht umzusetzendes Ritual“, sagt Kraft, „aber es bedeutet Betroffenen unendlich viel!“
Auch in den sozialen Netzwerken ruft der Dachverband der deutschen Kinderhospize dazu auf, bei der weltweiten Aktion mitzumachen und erinnert daran, wie viele Kinder jährlich sterben müssen. „In Deutschland sterben jeden Tag 14 Kinder an einer unheilbaren Krankheit“, berichtet Sabine Kraft. „Im Durchschnitt stirbt alle 105 Minuten ein unheilbar krankes Kind. 5000 sind das im Jahr, und jedes Jahr kommen 5000 neue dieser niederschmetternden Diagnosen dazu. Rund 50.000 Kinder und Jugendliche sind betroffen! Das sind Zahlen, die man kaum aushält, die wir den Menschen zu diesem Anlass aber bewusst zumuten. Für diese vielen Kinder und ihre Familien müssen wir da sein, sie brauchen Hilfe, zum Beispiel durch das starke Netzwerk der Kinder- und Jugendhospizeinrichtungen, die wir unter unserem Verbandsdach bündeln.“
Mitmachen ist ganz einfach: Am Sonntag um 19 Uhr eine entzündete Kerze in ein Fenster stellen und so seine Solidarität zum Leuchten bringen. Wer darüber hinaus die Kinder- und Jugendhospizarbeit und Unterstützung von Betroffenen fördern möchte, findet auf der Seite des Bundesverbands Kinderhospiz weitere Informationen:
Der Bundesverband Kinderhospiz ist als Dachverband der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhospizeinrichtungen in Deutschland auch Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kostenträger und Spenderinnen und Spender.
In Deutschland gibt es rund 50.000 Kinder und Jugendliche, die lebensverkürzend erkrankt sind. Für sie und ihre Familien setzt sich der Bundesverband Kinderhospiz ein, um sie aus dem sozialen Abseits zurück in die Mitte der Gesellschaft zu holen.
BVKH Geschäftsführerin Sabine Kraft wurde für ihre Verdienste für schwerstkranke Kinder und Jugendliche 2019 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 2015 richtete der Bundesverband Kinderhospiz das „OSKAR Sorgentelefon“ ein. 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, kostenlos und anonym sind dort professionell geschulte Mitarbeitende zu erreichen, die alle Fragen zu lebensverkürzenden Erkrankungen bei jungen Menschen beantworten. OSKAR ist auch für Familien in Trauer da und kann sowohl von Betroffenen und ihren Angehörigen als auch von Fachleuten genutzt werden. 2020 erweiterte der BVKH sein Angebot auf der Hilfs-Plattform Frag-Oskar.de, um Chats für betroffene Familien und speziell für Jugendliche und um eine Sprechstunde zu sozialrechtlichen Themen. Seit kurzem bietet der Bundesverband Kinderhospiz mit der OSKAR Sorgenmail zudem eine weitere Beratungsart an, die es den Hilfesuchenden ermöglicht, sich ihre Sorgen, Ängste und Fragen von der Seele zu schreiben.
www.frag-oskar.de
www.frag-oskar.de/mail
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