Der Festakt, der für den 12. November 2020 anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Fritz Winter. documenta-Künstler der ersten Stunde“ in der Neuen Galerie in Kassel angesetzt war, musste wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in das Jahr 2021 verschoben werden.
Der genaue Termin der Preisverleihung wird noch bekannt gegeben.
Aus der Laudatio von Prof. Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen: „Ob Fritz Winter, ob Nora Schattauer, ob Eva-Maria Schön – sie alle sind darin Geschwister im Geiste, dass sie zwischen Naturgesetz und Abstraktion danach tasten und suchen, ob und wie man den künstlerischen Schöpfungsprozess mit der Natur in eine Beziehung setzen kann.“
Nora Schattauer und Eva-Maria Schön arbeiten mit großer Intensität an Konzepten, die das Verhältnis von Kunst und Natur berühren. Nora Schattauer (* 1952) beschäftigt sich mit Formfragen, die die herkömmlichen Gattungsgrenzen überschreiten. Sie entwickelt umfangreiche Versuchsreihen mit Mineralsalzlösungen und bringt diese mit der Pipette auf spezielle Papiere auf. So entstehen serielle Reihungen in zarter Farbigkeit, die natürliche Prozesse in abstrakten Bildern spiegeln. Eva-Maria Schön (* 1948) arbeitet bevorzugt im Spannungsfeld von Malerei und Fotografie. In den Werkgruppen „Handvokabular“ und „Atemstücke“ fixiert sie Lebensspuren, deren Schönheit sich auch über die Vergänglichkeit erklärt. Seit vielen Jahren pflegen die Künstlerinnen einen Dialog in Wort und Bild über die Vielfalt der Naturformen, zuletzt in Auseinandersetzung mit Ernst Haeckels „Kunstformen der Natur“. Im Naturkundemuseum im Ottoneum in Kassel wird eine Präsentation Gelegenheit bieten, Auszüge ihrer aktuellen Arbeiten zu studieren. Aus Anlass der Preisverleihung erscheint eine zweiteilige Publikation der Künstlerinnen.
Prof. Dr. Carl-Heinz Heuer, 1. Vorsitzender der Fritz-Winter-Stiftung: „Wir freuen uns, mit Nora Schattauer und Eva-Maria Schön zwei Künstlerinnen zu ehren, deren konsequente Erprobung neuer künstlerischer Verfahren die Relevanz des forschenden Geistes bestätigt, der auch den Bauhaus-Schüler Fritz Winter auszeichnete. Wir sind zuversichtlich, den Festakt zur Preisverleihung sowie die Eröffnung der Ausstellung ‚Fritz Winter. documenta-Künstler der ersten Stunde‘ bald nachholen zu können.“
Die Fritz-Winter-Stiftung entstand noch zu Lebzeiten Fritz Winters (1905–1976), der die Übergabe eines bedeutenden Teils seines künstlerischen Nachlasses in die Obhut der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen bestimmte. Ziel war es, den Bestand in eine gemeinnützige Stiftung einzubringen, die 1981 gegründet wurde. Mit dem Stiftungszweck der „Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur“ wird das Lebenswerk Winters fortgesetzt. Dem Stiftungsziel wird mit der Verleihung des Fritz-Winter-Preises Rechnung getragen. Daneben wird das Werk Winters erforscht und in unterschiedlichen kunsthistorischen Zusammenhängen und Gegenüberstellungen der Öffentlichkeit präsentiert.
Seit 1986 wurden 38 Personen mit dem Fritz-Winter-Preis geehrt, zuletzt 2008 der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson, 2012 der Kunsthistoriker und Bildwissenschaftler Prof. Dr. Horst Bredekamp und 2015 die Künstlerinnen Mareike Bernien und Kerstin Schroedinger.
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