Bayern zeigt Nord-Süd-Gefälle beim Krankenstand
Im Norden des Freistaats sind die Krankheitstage traditionell höher. Mit 19,3 Kalendertagen führt der Bezirk Oberfranken die Statistik an, gefolgt von Unterfranken (19 Tage), Oberpfalz (17,5 Tage), Niederbayern (17,1 Tage), Mittelfranken und Schwaben (16,9 Tage). Oberbayern liegt mit weitem Abstand bei durchschnittlich 14,6 Kalendertagen im Jahr.
Auf Kreisebene betrachtet stellt der Landkreis Coburg mit 23 Kalendertagen die Hochburg in der diesjährigen AU-Auswertung dar. Die wenigsten Krankheitszeiten verzeichnen die Starnberger mit 11,6 Tagen im Kalenderjahr. Eine Gesamtübersicht der regionalen AU-Statistik der beschäftigten BKK-Mitglieder findet sich im Grafik- und Tabellenanhang zur Presseinformation.
Hohe Fehltage bei besonders belastenden Berufen
Berufsgruppen, die bei Wind und Wetter auf Bayerns Straßen aktiv sind, gelten als besonders belastet. Zu Recht: Im Bereich der Briefzustellung, der Abfallentsorgung und im Überlandverkehr sind die Krankmeldungen überdurchschnittlich hoch. Postbotinnen und Paketboten führen dabei die Statistik mit 24,5 Krankheitstagen im Jahr an. Gleich dahinter folgen Kraftfahrer und –fahrerinnen mit 23,4 Tagen sowie Beschäftigte im Bereich Abfallentsorgung und Recycling mit 23,3 Tagen.
Vergleichsweise wenige Krankentage verzeichnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Informationsdienstleistungen (9,6 Tage), Verlage und Medien (10,3 Tage) sowie Dienstleistungsberufe im freiberuflich wissenschaftlichen und technischen Bereich (10,6 Tage).
Erkrankungen mit psychischer Diagnose steigen an
Nach Diagnosegruppen betrachtet spielen auch in Bayern Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems die bedeutendste Rolle. Von den durchschnittlich 16,6 Arbeitsunfähigkeitstagen, welche die in Bayern lebenden beschäftigten BKK-Mitglieder verzeichnen, entfallen auf Rücken und Co. ein knappes Viertel. Seit Jahren nimmt jedoch die Bedeutung psychischer Erkrankungen zu. Diese rangieren inzwischen an zweiter Stelle und tragen mit 2,7 Tagen einen großen Anteil in der Gesamtstatistik. Psychische Erkrankungen zählen inzwischen zu den langwierigsten Erkrankungen: 38,2 Tage fallen im Durchschnitt bei einer psychischen Störung an; Frauen sind weitaus häufiger betroffen, als ihre männlichen Kollegen.
Einen hohen Anteil am Krankheitsgeschehen haben auch im Jahr vor Covid-19 Atemwegserkrankungen. Sie sind fallmäßig die häufigste Krankheitsart, aber von jeweils vergleichsweiser kurzer Dauer. Insgesamt fallen somit 2,4 Krankheitstage im Durchschnitt je beschäftigtes Mitglied auf Husten, Schnupfen und andere Atemwegserkrankungen.
Gesund bleiben, gesund werden: Unterstützung der Betriebskrankenkassen
Die Betriebskrankenkassen in Bayern unterstützen ihre Versicherten dabei, gesund zu bleiben und im Krankheitsfall gesund zu werden. Informationen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung, zu Präventionsangeboten in den Lebenswelten und zu innovativen Versorgungsangeboten sind auf www.bkk-bayern.de zu finden.
Hintergrund zu den Daten:
Die Betriebskrankenkassen analysieren seit über vierzig Jahren die krankheitsbedingten Fehlzeiten in Deutschland. In die repräsentative Auswertung der 2019er-Zahlen flossen die Daten von rund 40 Prozent der 2,4 Millionen BKK-Versicherten in Bayern ein.
Krankenstand ist der prozentuale Anteil der Krankgeschriebenen je Kalendertag. Für den betrachteten Zeitraum (2019) berechnet sich dieser in Bayern bei den beschäftigten Mitgliedern so: 16,6 Krankheitstage gemessen an 365 Kalendertagen entsprechen einem Krankenstand von 4,54 Prozent.
Weiteres Zahlenmaterial im Tabellenanhang und auf den Presseseiten unter www.bkk-bayern.de.
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihrer Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 17 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit rund 3,4 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben mehr als 2,4 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK) versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.
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