Sowohl kleine Programmkinos – gut ein Drittel der Kinos beschäftigt weniger als zehn Personen – als auch große Multiplex-Kinos trifft die Schließung. Denn sie müssen weiterhin für Miete, Versicherungen und andere laufende Kosten aufkommen, auch wenn die Zuschauerinnen und Zuschauer ausbleiben. Im Jahr 2018 erwirtschafteten 887 Kinobetriebe mit 1 191 Niederlassungen einen Umsatz von fast 1,5 Milliarden Euro. 84,4 % des Gesamtumsatzes der Lichtspielhäuser wurde in Personal und Material investiert. Das waren 1,2 Milliarden Euro. Mehr als Dreiviertel davon waren Aufwendungen für Dienstleistungen und Waren, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie sonstige betriebliche Aufwendungen; 23,6 % waren Personalkosten.
Publikum im 1. Halbjahr 2020 halbiert, Autokinos legen zu
Die ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie waren bereits in der ersten Jahreshälfte deutlich sichtbar: Laut Zahlen der Filmförderungsanstalt (FFA) gingen die Kinobesuche in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Es wurden 25,9 Millionen Tickets verkauft, 51,7 % weniger als im 1. Halbjahr 2019 (53,7 Millionen verkaufte Tickets). Dass seit dem ersten Lockdown nicht noch stärkere Rückgänge verzeichnet wurden, lag am Comeback der Autokinos. Diese erlebten im Frühsommer 2020 eine Hochphase: 458 Autokinos verkauften fast 1,5 Millionen Tickets. Dies entspricht einem Anteil von 5,7 % aller verkauften Kinokarten von Januar bis Juni 2020. Zum Vergleich: Im 1. Halbjahr 2019 erfasste die FFA 20 Autokinos in Deutschland, die 110 000 Tickets verkauften.
Im Jahr 2019 wurden der FFA zufolge deutschlandweit knapp 5 000 Leinwände bespielt und rund 118,6 Millionen Kinobesuche erfasst. Im Durchschnitt gingen die Deutschen im vergangenen Jahr 1,4 Mal ins Kino, ein Ticket kostete hierzulande durchschnittlich 8,63 Euro.
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