- Der Prüfer der ersten Stunde: Dipl.-Ing. Egon Schäfer
- Beginn einer bis heute andauernden Erfolgsgeschichte
- Schon lange tritt die Überwachungsorganisation in Deutschland flächendeckend auf
Weit mehr als 80 Millionen Fahrzeuge haben bis heute bei den Partnern der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung die Hauptuntersuchung absolviert. Ganz am Anfang dieser langen Reihe steht ein Golf I Cabriolet. Ein Montag wird zum historischen Tag: Am 26. November 1990 bringt der GTÜ-Prüfingenieur Egon Schäfer aus Wiesloch am hinteren Nummernschild des Volkswagens die begehrte Plakette an. „Das war der Beginn einer starken Erfolgsgeschichte. Bei Hauptuntersuchungen hat die GTÜ in Deutschland einen Marktanteil von rund 16 Prozent“, sagt Robert Köstler, Sprecher der Geschäftsführung der GTÜ.
Ein Rückblick: Vor 1989 herrscht in diesem Segment der Fahrzeugkontrollen im Dienst der Verkehrssicherheit das Prüfmonopol einer großen Angestelltenorganisation. Die Kraftfahrzeugsachverständigen der seit 1977 bestehenden GTÜ kümmerten sich vor allem um das Beurteilen von Unfallschäden. Die Gesetzeslage ändert sich zum 1. Juni 1989. Von diesem Datum an können Bundesländer auch Überwachungsorganisationen anerkennen, die von selbständigen und hauptamtlich tätigen Kfz-Sachverständigen getragen werden. Fast genau ein Jahr später, am 28. Juni 1990, erteilt das Land Baden-Württemberg als erstes Bundesland der GTÜ als amtliche Überwachungsorganisation die Genehmigung, nach § 29 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) Hauptuntersuchungen durchführen zu dürfen. Bis 1993 ziehen alle anderen Bundesländer nach. Das ist die solide Basis für ein erfolgreiches Geschäftsfeld: Heute bietet die GTÜ mit 11.000 Prüfstützpunkten und mehr als 700 Prüfstellen in Deutschland die Hauptuntersuchung und viele weitere Dienstleistungen flächendeckend an.
Vor drei Jahrzehnten verfolgt Diplom-Ingenieur Egon Schäfer diese Entwicklung genau und reagiert schnell. Noch in den Sommermonaten des Jahres 1990 stellt sich der Kfz-Sachverständige am Firmensitz der GTÜ in Stuttgart vor und bewirbt sich als künftiger Partner. Der heute 67-Jährige bringt als damaliger Leiter einer Prüfstelle des TÜV Südwest in Sinsheim bereits viel Erfahrung auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugüberwachung mit. Wegen der großen Flexibilität der selbständigen GTÜ-Partner sieht Schäfer gute Chancen, sich mit einem eigenen Unternehmen, hoher Qualität und kundennaher Flexibilität auf dem Markt zu etablieren. Denn beispielsweise an Abenden oder an Samstagen Hauptuntersuchungen durchzuführen oder auch in kleinen Autohäusern vor Ort tätig zu werden ist vor drei Jahrzehnten unüblich.
Die Gespräche zwischen der damaligen GTÜ-Geschäftsführung und Egon Schäfer verlaufen erfolgreich. Zum 31. August 1990 kündigt der neue GTÜ-Partner bei seinem bisherigen Arbeitgeber. Bis zu seiner „Betrauung als Prüfingenieur in einer amtlich anerkannten Kfz-Überwachungsorganisation (aaÜO)“, so der offizielle Ablauf und Wortlaut, durch das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg vergehen allerdings noch einige Monate. Am 25. November 1990 schließlich sind alle Formalitäten erledigt. Gleich am Tag danach fährt Schäfer zum GTÜ-Firmensitz und erhält die Vertragsunterlagen sowie die für eine Hauptuntersuchung notwendigen Formulare, Plaketten und Stempel.
Damit ist alles bereitet. Und noch am frühen Abend dieses 26. November 1990 führt Schäfer an einem Golf I Cabriolet des Baujahres 1987 die erste Hauptuntersuchung im Namen der GTÜ durch. „Der Wagen war wunderschön gepflegt, auch die Allgemeine Betriebserlaubnis für Sportlenkrad und Frontspoiler lagen vor“, erinnert sich Egon Schäfer noch nach 30 Jahren. Das Dokument der Hauptuntersuchung erhält den Vermerk „ohne Mängel“ und der Golf auf dem hinteren Nummernschild eine braune Plakette, die auf die nächste Wiedervorführung im November 1992 hinweist.
Zunächst führen Egon Schäfer und das Ingenieurbüro Stephan gemeinsam eine Prüfstelle in Heilbronn. 1994 wird das neu errichtete Prüfzentrum Schäfer in Wiesloch eingeweiht. Der unternehmerische Mut wird belohnt, Egon Schäfers Betrieb wächst. Er selbst ist von früh am Morgen bis abends oft nach 19 Uhr im Einsatz, an Samstagen selbstverständlich auch – er lebt Kundennähe. Immer mehr Privatkunden schätzen Freundlichkeit und Flexibilität und fahren für eine prompte HU ihr Fahrzeug an der Prüfstelle vor. Kfz-Betriebe erhalten von einem Tag auf den anderen vor Ort eine Hauptuntersuchung, wenn ein soeben verkaufter Gebrauchtwagen kurzfristig ausgeliefert werden soll. So wächst Vertrauen, und die Werkstätten holen den Prüfingenieur auch, wenn es mal nicht so eilig ist.
Nach zwanzig Jahren kündigt sich eine Generationenfolge an: 2010 tritt Thomas Schäfer (39) ins Unternehmen ein. 2018, mit 65 Jahren, übergibt Egon Schäfer die Geschäftsführung des Prüfzentrums mit 15 Prüfingenieuren und Sachverständigen an seinen Sohn. Der Senior kümmert sich auch heute noch um Dinge wie die Begutachtung von Oldtimern. „Falls gewünscht, stehe ich meinem Sohn mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Egon Schäfer nach drei Jahrzehnten einer engen und erfolgreichen Partnerschaft mit der GTÜ.
Robert Köstler, der Sprecher der GTÜ-Geschäftsführung, gratuliert Egon Schäfer ganz herzlich zu diesem Jubiläum: „Es ist hervorragend, wie dieser GTÜ-Partner systematisch aus kleinen Anfängen sein Unternehmen aufgebaut hat. Dies ist vielen anderen unserer Partner in ganz Deutschland ebenso gelungen. Sie alle machen die GTÜ zu der schlagkräftigen und erfolgreichen Überwachungsorganisation, die sie heute ist.“
Die GTÜ wird 1977 gegründet. Die technische Überwachung und Überprüfung von Anlagen und Fahrzeugen aller Art ist ursprünglicher Gesellschaftszweck. Er wird wenige Jahre später zunächst auf das Kfz-Sachverständigenwesen fokussiert, bevor die 1989 erfolgte StVZO-Änderung endgültig weitere Überwachungsorganisationen für Kraftfahrzeuge möglich macht. Die Zeichen stehen auf Wachstum: Die GTÜ startet umgehend ins neue Geschäftsfeld und wird mit ihren Partnern in ganz Deutschland zügig eine verlässliche Größe im Kfz-Prüfwesen. „Mehr Service für Sicherheit“ – dieses Motto der Überwachungsorganisation wird konsequent und mit großer Kundennähe gelebt.
Innerhalb der vergangenen drei Jahrzehnte übernimmt die GTÜ immer wieder neue Aufgaben und erweitert ihr Portfolio. Als Tätigkeitsfelder kommen beispielsweise Umweltschutz, Energieberatung, Qualitätssicherung, Anlagensicherheit, Arbeitssicherheit und Baudienstleistungen hinzu. Im Kfz-Prüfwesen wird 2019 über die Liberalisierung des § 21 StVZO ein weiterer Meilenstein genommen: Seitdem können die Kunden auch beispielsweise für „Einzelabnahmen“ oder „Vollgutachten“ die GTÜ-Prüfstützpunkte aufsuchen – und tun es umgehend. Schon seit vielen Jahren erstellen GTÜ-Prüfingenieure gemäß § 23 StVO Gutachten für die Einstufung eines mehr als 30 Jahre alten Fahrzeugs als Oldtimer. „Wir können beim Service rund um Genehmigungsgutachten ein komplettes Angebot machen“, erklärt Robert Köstler.
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH ist die größte amtlich anerkannte Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland und zählt damit zu den größten Sachverständigenorganisationen überhaupt. Sie versteht sich als ein umfassendes Expertennetzwerk. Mehr als 2.300 selbständige und hauptberuflich tätige Kfz-Sachverständige und deren qualifizierte Mitarbeiter stehen an über 11.000 Prüfstützpunkten in Werkstätten und Autohäusern sowie an eigenen Prüfstellen der GTÜ-Vertragspartner zur Verfügung. Die GTÜ-Prüfingenieure sind im Sinne der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes tätig.
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