- Regierungen, die das Pariser Klimaschutzabkommen unterzeichnet haben, müssen den Rest des Jahres 2020 als letzte Frist betrachten, um endlich ambitionierte Klimapläne vorzulegen. Aktuell haben nur 16 von insgesamt 188 Ländern, die das Abkommen unterzeichnet haben, neue Klimapläne vorgelegt, darunter kein G20-Staat – deutlich zu wenig. Stärkere Emissionsreduktionen der EU, China, Japan oder der USA bis 2030 müssen im Mittelpunkt der Klimapläne stehen.
- Die deutsche Bundesregierung sollte in 2020 noch eine Verdoppelung der Klimafinanzierung für ärmere Länder bis 2025 zusagen.
- Industrieländer müssen bis 2022 weitere 42 Milliarden Euro finanzielle Hilfe bereitstellen, damit Menschen in ärmeren Ländern, die Folgen des Klimawandels besser bekämpfen können. Hier tragen die Industrieländer als große Emittenten eine besondere Verantwortung. Aktuell leiden vor allem diejenigen unter den Folgen des Klimawandels, wie extremen Dürren und Überschwemmungen, die am wenigsten zur Erderwärmung beitragen.
- Der Gender-Aktionsplan, der bei der vergangenen Klimakonferenz (COP25) beschlossen wurde, muss in die Tat umgesetzt werden. Eine ausschließlich männliche Führungsriege bei der kommenden Klimakonferenz (COP26) in Großbritannien, wie derzeit von der britischen Regierung vorgesehen, ist mit diesem Plan unvereinbar. Es müssen zwingend mehrere hochrangige Vertreterinnen der Gleichstellung in das Führungsteam aufgenommen werden.
Sven Harmeling, Klimapolitischer Leiter von CARE International:
„Keines der großen G20-Länder hat bisher einen verbesserten nationalen Klimaschutzplan vorgelegt, selbst die EU nicht. Auch die Klimapläne der deutschen Bundesregierung bleiben hinter den Zielen des Paris-Abkommens zurück. Zusagen für eine Verdoppelung der Klimafinanzierung für ärmere Länder bis 2025 sind von der deutschen Regierung dringend notwendig. Nur so können Regionen, die bereits heute unter den massiven Folgen des Klimawandels leiden, widerstandsfähiger werden. Verpassen wir diese Chance, rasen wir mit Höchstgeschwindigkeit ungebremst in eine Klimakatastrophe.“
Yen Thi Nguyen, Klimaexpertin von CARE aus Vietnam:
„Vietnam wurde in den letzten Wochen von insgesamt fünf Wirbelstürmen getroffen. Alleine im Oktober fiel innnerhalb von 20 Tagen in Zentralvietnam zwei bis dreimal so viel Regen wie in Deutschland in einem ganzen Jahr. Es trifft genau das ein, wovor der Weltklimarat (IPCC) bereits seit Jahren warnt: wird die Erderhitzung nicht gestoppt, treten nicht nur mehr, sondern auch immer heftigere Wirbelstürme auf.“
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