Claudia Tiedge: „Beharrliches Engagement für gerechtere Bezahlung sollte Schule machen“

Der Betriebsrat des Werkes Varel des Süßwarenherstellers Bahlsen hat heute in Bonn den Deutschen Betriebsräte-Preis in Gold gewonnen. Ausgezeichnet wurde der erfolgreiche Einsatz für eine gerechtere, diskriminierungsfreie Bezahlung der Beschäftigten.

Vor allem Frauen seien in höhere Lohngruppen aufgestiegen. „Der Betriebsrat hat nie lockergelassen mit seiner Überzeugungsarbeit. Arbeitgeber sperren sich oft mit Händen und Füßen, wenn die Eingruppierung in die verschiedenen Lohngruppen grundsätzlich hinterfragt wird. Dieses ganz dicke Brett haben die Betriebsratsvorsitzende Manuela Haase und ihre Kolleginnen und Kollegen jahrelang beharrlich und mit viel Herzblut gebohrt. Mehr als 100 Frauen haben nun Monat für Monat mehr Geld in der Tasche“, hat Claudia Tiedge, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), gesagt.

Unterstützt wurde dies durch die NGG-Initiative Lohngerechtigkeit, die die tatsächlichen Tätigkeiten aufwendig darauf geprüft hat, ob sie den Kriterien der Lohngruppen, in welche die Beschäftigten eingruppiert waren, entsprechen. Oft sei dies im Bahlsen-Werk Varel nicht der Fall gewesen – die Aufgaben waren deutlich komplexer und verlangten mehr Fachwissen, als für die jeweilige Lohngruppe vorgesehen war. Das Beispiel Bahlsen zeige, wie wichtig es ist, regelmäßig zu überprüfen, ob richtig "eingruppiert" werde, so Tiedge.

Der „Deutsche Betriebsräte-Preis“ ist eine Initiative der Fachzeitschrift „Arbeitsrecht im Be­trieb“ aus dem Frankfurter Bund-Verlag. Er würdigt engagierte, mutige Betriebsratsarbeit, macht Erfolge der Interessenvertretungen öffentlich und regt zum Nachahmen an. Schirmherr der Initiative ist Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales (BMAS).

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